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Forscher testen WLAN unter Wasser: Sind bald Tsunamis vorhersagbar?

  • Veröffentlicht: 08.10.2020
  • 16:00 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance/abaca

WLAN unter Wasser? Wie das funktionieren soll, testet ein internationales Team aus Wissenschaftlern. Was zunächst für militärische Zwecke angedacht war, könnte auch bei der Vorhersage von Tsunamis helfen.

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Das Wichtigste zum Thema WLAN unter Wasser

  • Kabelloses Internet unter Wasser kämpft mit besonderen Herausforderungen: Strömungen und wechselnde Wassertemperaturen etwa stören die Übertragung des Funksignals.

  • Um eine Lösung dafür zu finden, möchte ein internationales Team aus Wissenschaftlern beim Tierreich abgucken: So können sich beispielsweise Wale auch über große Distanzen untereinander verständigen.

  • Ziel der Forscher ist eine Technologie, die "mitdenkt" und sich wechselnden Bedingungen anpasst. Womöglich könnten auch Naturgewalten wie Tsunamis damit früher erkannt werden.

  • Wie WLAN überhaupt funktioniert und wie du dein Heim-Internet optimierst, erfährst du weiter unten auf der Seite.

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Wer steckt hinter dem Projekt?

Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Finnland arbeitet die deutsche Bundeswehr an dem Projekt EDA-SALSA. Das ist die Abkürzung für "European Defence Agency - Smart Adaptive Long- and Short-Range Acoustic Network".

Bei einem Test im Kieler Hafen haben die Experten rund 20 bemannte und unbemannte Plattformen über Funk-Bojen per WLAN miteinander verbunden. In Zukunft soll die Technologie etwa auf U-Booten und Schiffen oder bei Drohnen und Torpedos genutzt werden.

Noch stehen militärische Zwecke im Fokus des Projekts. Nach Angaben der Bundeswehr soll aber auch eine allgemeine Anwendung der Technologie möglich sein. Hier siehst du 3 deutsche U-Boote in Eckernförde (Schleswig-Holstein).
Noch stehen militärische Zwecke im Fokus des Projekts. Nach Angaben der Bundeswehr soll aber auch eine allgemeine Anwendung der Technologie möglich sein. Hier siehst du 3 deutsche U-Boote in Eckernförde (Schleswig-Holstein).© picture alliance/Carsten Rehder/dpa

🗣 Das Ziel. Digitale Unterwasser-Kommunikation 

Am Ende soll ein Kommunikationssystem entstehen, das eigenständig die passende Frequenz, Sendeleistung und Empfangsverstärkung ermitteln kann.

Die Technologie könnte zum Beispiel eingesetzt werden bei Telefonen, die "mitdenken" und somit Botschaften stets verlässlich übermitteln.

Auch eine bessere Beobachtung der Meere wäre denkbar: Fische oder Wale könnten mit Sensoren ausgestattet werden, um mit diesen wertvollen Daten beispielsweise die Qualität des Wassers zu überwachen. Vielleicht ließen sich sogar Naturkatastrophen wie Tsunamis früher vorhersagen.

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🐳 Das Vorbild: Tiere

Größtes Hindernis im Projekt sind die Bedingungen unter Wasser. Dort ist die Kommunikation mittels Funksignale wesentlich stärker eingeschränkt als an Land: Die Bewegungen, Temperaturen und der Salzgehalt des Wassers verändern die Schallbedingungen ständig.

Wale zum Beispiel haben dafür im Laufe der Evolution längst eine Lösung gefunden und können US-Forschern zufolge über tausende Kilometer miteinander kommunizieren - durch Laute im Ultraschallbereich. Nach diesem Muster wollen die Wissenschaftler nun technische Lösungen für ihr "Wasser-Lan" finden.

Galileo vom 2020-07-29

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Wie funktioniert eigentlich WLAN?

📶 WLAN ist die Abkürzung für "Wireless Local Area Network". Das heißt ins Deutsche übersetzt so viel wie "kabelloses, lokales Netzwerk".

📡 Dabei handelt es sich um ein elektromagnetisches Funksignal mit bestimmter Frequenz zwischen einem Sender und einem Empfänger.

📲 Der Sender ist im Haushalt ein Router. Er leitet das Funksignal an PC oder Smartphone weiter. Dabei erhält er selbst das Internet-Signal per Kabel über deinen Telefon- beziehungsweise Internet-Anschluss.

📝 Die Frequenzbereiche sind international festgelegt. In Deutschland kümmert sich darum die Bundesnetzagentur. Sie liegen zwischen 2,4 und 5 GHz (Gigahertz).

🔒 Jede Frequenz ist in Kanäle eingeteilt, auf denen gefunkt werden kann. Für die Sicherheit des Signals sorgt der Verschlüsselungs-Standard WPA2, die 2. Generation des "Wi-Fi Protected Access".

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So löst du WLAN-Probleme zu Hause

⏳ Zunächst einmal hilft eine Bestandsaufnahme: Auf der Web-Seite deines Internetanbieters oder über Extra-Tools kannst du einen Speed-Test durchführen. Ist dein WLAN zu lahm, gibt's verschiedene Lösungsmöglichkeiten.

🚪 Versperren Wände, Türen oder auch Möbel dem WLAN-Signal den Weg, wird der Internet-Empfang eingeschränkt. Positioniere Router und Antenne so, dass das Funksignal freie Bahn hat.

🖱 Abstand zu Mikrowellen, drahtlosen Controllern oder Mäusen: Auch sie können deine Surf-Geschwindigkeit drosseln, weil sie teils ähnliche Frequenzen wie dein Router nutzen.

✋ Achtung bei den Frequenzbereichen des WLANs: Nah beieinander liegende Kanäle können sich überlappen. Um das zu verhindern, achte auf einige Kanäle Abstand zu anderen WLANs in Reichweite.

🔌 Auch zusätzliche Hardware kann helfen. Ein Repeater auf halber Strecke verstärkt die Reichweite des WLAN-Signals. Für starkes WLAN über mehrere Etagen kann sich auch eine Powerline lohnen. Die Adapter gebrauchen sozusagen Stromleitungen als Netzwerkkabel.

🎮 Brauchst du für bestimmte Anwendungen mehr Speed, ist eine Priorisierung womöglich die Lösung. In den Einstellungen deines Routers kannst du Filter für Datenpakete, etwa fürs Gaming, einrichten. Die bevorzugt der Router dann beim Daten-Transport.

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