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Die Olympischen Spiele der Antike: Ein Fest für Zeus

  • Veröffentlicht: 02.08.2021
  • 08:45 Uhr
  • Sven Hasselberg

Sportlicher Wettkampf statt Krieg. Die Athleten der Olympischen Spiele waren die Stars im alten Griechenland - frei, männlich und nackt. Im Clip: Mythen über Olympia.

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Das Wichtigste zum Thema Olympische Spiele der Antike

  • Die alten Griechen trafen sich ab 776 vor Christus bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zu den Olympischen Spielen. Sie wurden als Zeichen des Friedens zwischen den verschiedenen griechischen Stadtstaaten und zu Ehren des Göttervaters Zeus abgehalten.

  • Die Spiele fanden alle 4 Jahre statt. Die Zeit dazwischen hieß "Olympiade". Sie wurden im Heiligtum von Olympia auf der Halbinsel Peloponnes ausgetragen. Dort gab es neben Tempeln ein Stadion, eine Wagenrennbahn, Bäder und Trainingsstätten.

  • Teilnehmen durften nur freie Männer, die von griechischer Geburt waren. Die Athleten kämpften nackt. Selbst im Publikum waren nur unverheiratete Frauen geduldet. Willst du mehr über die Sport-Stars der Antike wissen, und in welchen Sportarten sie antraten? Lies weiter.

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Ein Blick in das Heiligtum von Olympia

Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain.  Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.
Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain. Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.© picture alliance / ANE / ANE
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".© picture alliance / ANE / ANE
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen. Für die damalige Zeiten gab es einen modernen Vertrag, der Griechenland zusicherte, dass die Fundstücke im L
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen. Für die damalige Zeiten gab es einen modernen Vertrag, der Griechenland zusicherte, dass die Fundstücke im L© picture alliance/Zoonar/Constantinos Iliopoulos
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.© picture alliance / ANE / ANE
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die 12 Meter hohe Zeusstatue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den 7 Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die 12 Meter hohe Zeusstatue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den 7 Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.© picture alliance / ANE / ANE
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte, und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte, und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.© picture alliance/Prisma Archivo
Die Austragungsstätte der Spiele lag in einem Wäldchen, dem heiligen Hain.  Seit 1989 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Foto zeigt im Hintergrund die Säulen der Palaestra. Dies war eine spezielle Trainingsstätte. In der Mitte gab es einen mit Sand bedeckten Innenhof, in dem vor allem die Ringer und Faustkämpfer übten.
Das Gymnasion war die allgemeine Trainingsstätte aller Athleten und gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt. Außerdem gab es in den Gymnasien der verschiedenen Städte auch den Unterricht für die Jungs. Mathematik, Lesen, Musik und andere Fächer standen auf dem Stundenplan. Körper und Geist sollten eine Einheit bilden. Deshalb nennen wir heute noch unsere Oberschulen Gymnasium und auch unser Fitnesscenter "Gym".
Der Bogen markierte den Eingang zum Stadion. Dieses wurde nach diversen Ausgrabungen 1961 wieder in der ursprünglichen Form hergestellt. 1776 hatte der Brite Richard Chandler Olympia wiederentdeckt. Systematische Ausgrabungen wurden jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts unter der Leitung deutscher Archäologen begonnen. Für die damalige Zeiten gab es einen modernen Vertrag, der Griechenland zusicherte, dass die Fundstücke im L
Das Stadion entspricht den antiken Maßen von 213 Metern Länge. Die Zuschauer saßen auf Gras bedeckten Hügeln, die die Laufbahn umgeben. Diese war ungefähr 192 Meter lang. Schätzungen zufolge sahen bis zu 45.000 Menschen den Wettkämpfen zu. Die Athleten liefen immer in Richtung des Zeusaltars.
Die Überreste des Zeus-Tempels lassen seine Pracht nur erahnen. Unter anderem aus Kalk und Marmor gefertigt, stand darin die 12 Meter hohe Zeusstatue aus Gold und Elfenbein. Sie gehörte zu den 7 Weltwundern der Antike. Der Tempel maß wohl 64 auf 28 Meter. Seine Bauzeit wird zwischen 472 und 456 vor Christus geschätzt.
Heute gibt es ein Museum in Olympia, das diverse antike Ausgrabungsstücke ausstellt. Darunter auch diese Szene, die den Zeus-Tempel verzierte, und aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammt. Sie zeigt das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos. Pelops gewann es und somit auch die Hand der Tochter seines Gegners. Die Halbinsel Peleponnes erhielt ihren Namen ihm zu Ehren.

Olympische Athleten - Die Stars der Antike

Im 5. Jahrhundert vor Christus feierten die Olympischen Spiele der Antike ihre Blütezeit. Sie dauerten 5 Tage und gingen immer mit Opferfeuern und Tieropfern für den Göttervater Zeus einher. Die Athleten qualifizierten sich erst 4 Wochen davor. Darunter gab es richtige Stars, wie den Ringer Milon von Kroton, den Faustkämpfer Theogenes von Thasos oder der Läufer Leonidas von Rhodos. Sieger erhielten bei der Rückkehr politische Ämter, Geschenke, Denkmäler oder auch Staatsbegräbnisse. In Olympia selbst gab es keine Medaillen. Gewinner wurden mit einem roten Band und einem Kranz aus Ölzweigen gekürt. Manchmal erhielten sie einen Palmzweig. Bei darauffolgenden lokalen Wettbewerben und Schaukämpfen gab es dann auch Geld-Prämien.

Die Athleten legten großen Wert auf Hygiene, Gesundheit und Körperkult. Deshalb traten sie auch nackt an. Die Schönheit und Symmetrie der Körper sollten zu sehen sein und zeigen, dass Körper und Geist eine harmonische Einheit bilden.

Neben den Olympischen Spielen gab es 3 weitere Orte, die Wettkämpfe abhielten: Delphi, Korinth und Nemea. Dort wurde unter anderem Apollon und Poseidon gehuldigt. Zusammen nannten sich die 4 die Panhellenischen Spiele, wobei die Olympischen den höchsten Stellenwert hatten. Die Panhellenischen Spiele fanden in 2- oder 4-Jahresrhythmen, aber nie im selben Jahr statt. Während der Spiele musste zwischen den griechischen Stadtstaaten Frieden herrschen.

Die Geschichte der antiken Olympischen Spiele endete 393 nach Christus. Die Römer hatten sich bereits vorher zur Kolonialmacht von Griechenland aufgeschwungen. Ihr christliche Kaiser Theodosius verbat alle heidnischen Rituale. Dazu gehörten auch die Spiele. Danach gab es wohl noch Versuche, dennoch Wettkämpfe zu veranstalten. Doch diese waren nicht von Dauer.

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Für den Sport durch Griechenland

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Die Sportarten des Altertums

🏇 Pferderennen: Nach Eröffnungszeremonien fanden am 2. Tag die Pferderennen statt und läuteten die sportlichen Wettbewerbe ein. Hierfür gab es eine Extra-Arena, das Hippodrom. Unter anderem wurden Wagenrennen mit Vierergespann oder Fohlenrennen ausgetragen. Sieger wurde der Pferdebesitzer, nicht der Reiter oder Lenker.

👊 Faustkampf: Der Vorgänger des Boxens wurde mit Lederriemen um die Hände anstatt mit Handschuhen ausgetragen. Später gab es auch die Variante mit Metallstücken darauf. Gewichtsklassen gab es in den Kampfsportarten nicht. Die Gegner führte das Los zusammen.

🤼‍♂️ Ringen: Diese ur-olympische Disziplin zog als Einzelwettbewerb und im Fünfkampf in das Programm ein. Als das Internationale Olympische Komitee Ringen 2013 streichen wollte, gab es deshalb massive Proteste. Ringen blieb auf dem Plan. In der Antike rangen die Gegner im Stehen. Eine besondere Variante war "Pankration". Hier waren alle Mittel erlaubt, außer Beißen, Augenauskratzen oder Finger in die Nase stecken.

🏃‍♂️ Laufen: Auch damals gab es verschiedene Disziplinen. Laufen war Teil des Fünfkampfes und Einzeldisziplin. Dazu gehörte der Stadionlauf, der 192 Meter, nämlich eine Länge des Stadions, maß. Die Doppellänge hieß "Diaulos". Und der "Dolichos" wurde zwischen 7 und 24 Längen abgehalten. Außerdem gab es Waffenlauf mit Helm, Schild und Beinschutz.

🥏 Fünfkampf: Das Paket umfasste Diskus, Speerwurf, Weitsprung, Laufen und Ringen. Weitgesprungen wurde aus dem Stand mit Gewichten in der Hand. Beim Diskus warfen alle dieselbe Scheibe, zuerst aus Stein, später aus Eisen oder Bronze. Mit Hilfe von Lederriemen versetzten die Athleten den Speer sogar noch in eine bestimmte **Schwingung", damit er beim Flug gut rotiert.

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Galileo

Olympia anno dazumal

Galileo-Host Jan Schwiderek testet alte olympische Sportarten des vergangenen Jahrhunderts: Hindernisschwimmen, Spazierstockfechten und Weitspucken.

  • Video
  • 14:19 Min
  • Ab 12

Die Geschichte des Marathonlaufs

Auch wenn Viele glauben, der Marathon wäre eine olympische Disziplin der Antike, stimmt das nicht. Der längste aller Läufe kam erst bei den Olympischen Spielen der Neuzeit von 1896 aufs Programm – für Männer. Für Frauen wurde er erst 1984 in Los Angeles olympisch.

Allerdings bezieht sich seine Entstehungslegende auf das Altertum: Rund um die Schlacht von Marathon 490 vor Christus, rannte sich der Bote Pheidippides die Seele aus dem Leib. Zuerst wohl von Athen nach Sparta, um die Spartaner um Hilfe zu bitten, mit den Athenern das persische Heer zu schlagen. Es war in Marathon eingefallen. Allerdings brauchten die Spartaner etwas zu lange und schickten ihn vor, weshalb er direkt zum Heer von Athen nach Marathon rannte, was inzwischen die Perser allein besiegt hatte.

Die Perser waren aber nun per Schiff auf dem Weg zur Stadt Athen, um diese zu überfallen, während das Athener Heer noch zu Fuß auf dem Rückweg war. Wieder musste ein Bote die Bevölkerung warnen. Welche der Strecken Pheidippides wirklich gelaufen ist, wissen wir nicht. Geschichtsschreiber behaupten Unterschiedliches - auch, dass er am Ende tot zusammengebrochen sei.

Da aber die Strecke von Marathon nach Athen ungefähr 40 Kilometer misst, war dies auch die Distanz, die es 1896 zu überwinden galt. Danach war die Strecke nie genau festgelegt. Bei den Spielen 1908 in London sollte sich der Lauf von Schloss Windsor bis ins Stadion zur königlichen Loge erstrecken. Deshalb wurde die Distanz auf 42,195 Kilometer hoch gesetzt. Nach dem das eine Weile zur Gewohnheit wurde, legte der Internationale Leichtathletik Verband die Strecke 1921 auf genau diese 42,195 Kilometer fest.

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