
W'elch'come back: Die Elche sind zurück in Deutschland
Das Wichtigste zum Thema Elche
Elche sind hauptsächlich im Norden von Europa, Amerika und Asien verbreitet. Bei uns galten sie seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben, doch inzwischen wandern die Paarhufer wieder in Deutschland ein.
Schätzungen zufolge gibt es insgesamt rund 2,5 Millionen Elche. In freier Wildbahn werden die Tiere im Schnitt etwa 15 Jahre alt.
Die größten Hirsche der Welt werden bis zu 3 Meter lang, bis zu 2,5 Meter hoch und bis zu 800 Kilo schwer. Das Schaufelgeweih, das nur die Männchen tragen, kann eine Spannweite von über 2 Metern haben.
Ein besonderes Merkmal (neben dem Kehlbart) ist die breite, überhängende Oberlippe. Ihre knorpelige Muffel benutzen die Tiere, um Zweige von den Bäumen zu brechen und die Rinde abzulösen.
Zu ihren gefährlichsten Feinden gehören - je nach Verbreitungsgebiet - Bären, Wölfe und Pumas. Die Verteidigungs-Strategie der Elche: kräftige Huftritte.
Neue Heimat Deutschland: Doch woher kommen die Elche?
Seit einigen Jahren wandern immer wieder Elche aus Osteuropa nach Deutschland ein. Zwar sind die Großhirsche vor allem in Schweden zuhause, doch kleinere Populationen tummen sich auch in Polen und Tschechien.
Von dort machen sich die schwergewichtigen Emigranten verstärkt nach Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf, manche verschlägt es nach Bayern. Sie bevorzugen dünn besiedelte Gebiete mit Moorwäldern und Feuchtwiesen, wo sie ideale Lebensbedingungen vorfinden.
Der erste Einwanderer kam 2008: Damals tauchte der Jungbulle "Knutschi" in der Nähe der sächsischen Stadt Görlitz auf. In Brandenburg hat es bereits Nachwuchs gegeben. Hier lebt nun eine Elch-Familie. Experten glauben, dass Elche bei uns wieder dauerhaft heimisch werden können.
Und weil die Paarhufer vor Autos nicht zurückschrecken, wurde in Brandenburg im Landkreis Teltow-Fläming ein erstes Elch-Warnschild aufgestellt. Es gilt "Bert", der 2018 von Polen "rübermachte" - und seither von der Eberswalder Hochschule für nachhaltige Entwicklung mittels Telemetrie-Habsband beobachtet wird.
Als Folge des Lockdowns: Tiere erobern Lebensraum zurück
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Normalerweise strömen täglich tausende Touristen durch die Gassen Venedigs, doch momentan ist die Stadt menschenleer. Das lockt nun jedoch wieder tierische Besucher an. Auch in der israelischen Stadt Haifa sowie einem Ort in Wales profitieren Tiere vom Lockdown der Menschen. Wie das aussieht, zeigen wir im Video. Mehr zu den tierischen Rückkehrern hier.
Elcht abgefahren! Der Lebensstil der Paarhufer
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Elche mögen Wasserpflanzen. Um an das natriumreiche Futter zu gelangen, tauchen sie mehrere Meter tief und verschließen dabei ihre Nasenlöcher. Sie sind die einzigen Hirsche, die auch unter Wasser Nahrung aufnehmen.
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Selbst miinus 50 Grad Celsius* machen den Paarhufern nichts aus. Ihre Wohlfühl-Temperatur liegt zwischen minus 20 und plus 10 Grad. Wird es den Tieren zu warm, ziehen sie ins kühlere Gebirge.
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Während der Brunftzeit im Herbst tragen die Elchbullen Rivalenkämpfe aus - und setzen dabei ihr Geweih ein. Schließlich will man(n) den Weibchen imponieren.
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Wenn Elche sich paaren, geht das ziemlich schnell: Der Akt kann nach wenigen Sekunden vorbei sein. Ein Kalb kommt im Erfolgsfall etwa 8 Monate später zur Welt.
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Im Winter werfen die Bullen ihren 20 bis 40 Kilo schweren Kopfschmuck ab, um Energie zu sparen. Im April dann beginnt das Geweih alljährlich von Neuem zu wachsen.
Gewusst? Elche haben Weihnachtsbäume zum Fressen gern
Wohin mit den Weihnachtsbäumen, die übrig bleiben? Zu den Elchen! Alle Jahre wieder freuen sich Elche im Wildnispark Zürich über unverkaufte Nadelbäume. Dann stehen 4 bis 6 Stück pro Tag auf dem Speiseplan eines ausgewachsenen Bewohners. Ein einzelner Baum wird in rund 10 Minuten abgeknabbert. Im Sommer verputzen die Tiere Salweide, Esche, Haselnuss und Ahorn.
Was ist der Unterschied zwischen einem Elch und einem Rentier?
- Ein Elch ist größer und schwerer als ein Rentier.
- Bei den Rentieren haben auch die Weibchen ein Geweih.
- Elche gelten außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger, während Rentiere in Herden umherziehen.
Und dann gibt es noch den Elch-Test: Was genau war das noch mal?
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Elch versus Auto: Es geht um ein Fahrmanöver, bei dem das Ausweichen vor einem plötzlich auf der Straße auftretenden Hindernis simuliert wird. Dabei werden bei Geschwindigkeiten zwischen 50 und 80 km/h ungebremste Spurwechsel nach links und rechts gefahren. So prüft man die Seitenstabilität eines PKWs. Nachdem bei einem solchen Test in Schweden am 21. Oktober 1997 ein A-Klasse-Modell von Mercedes Benz umgekippt war, kam der Begriff "Elchtest" auf.