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Riesen-Riff vor Australien: Warum wurde es erst jetzt entdeckt?

  • Veröffentlicht: 13.11.2020
  • 19:30 Uhr
  • Galileo
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© imago images/UIG

Forscher sind vor Australien auf ein neues Korallenriff gestoßen, das größer als das Empire State Building ist. Die Entdeckung von dem Riesen-Riff beweist: In den Meeren gibt's noch sehr viel zu erforschen. Warum ist das so?

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Das Wichtigste zum Thema Neues Riesen-Riff vor Australien

  • Wissenschaftler haben vor Australien ein Korallenriff entdeckt, dessen Größe sich fast in die Top 10 der höchsten Bauwerke der Welt einreihen würde.

  • Das Riesen-Riff ist die erste Entdeckung dieser Art seit über 100 Jahren. Es vergrößert die Gesamtfläche des UNESCO-Welterbes Great Barrier Reef.

  • Der spektakuläre Fund zeigt aber auch, wie viel es in den Weltmeeren noch zu erkunden gibt. Warum das so ist, erfährst du weiter unten auf der Seite.

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Größer als das Empire State Building: Forscher staunen über das Mega-Riff

Im Meer vor Australien ist ein Wissenschaftler-Team unter der Leitung von Dr. Robin Beaman auf ein neues, gigantisches Korallenriff gestoßen. Das berichtet die Stiftung "Schmidt Ocean Institute".

🗼 1.500 Meter breit, 500 Meter hoch

Ein ganzes Jahr lang ist das Expeditionsschiff "R/V Falkor" des "Schmidt Ocean Institutes" unterwegs, um die Ozeane um Australien herum zu untersuchen.

Während einer Vermessung des Meeresbodens am nördlichen Great Barrier Reef trafen die Forscher auf das neue Riesen-Riff. Es ist die erste Entdeckung dieser Art seit 120 Jahren.

Dabei liegt das Korallenriff an seinem obersten Punkt "nur" 40 Meter unter der Meeresoberfläche. An seiner Basis ist es 1.500 Meter breit. Mit einer Höhe von etwa 500 Metern ist es ungefähr so groß wie das Gebäude des Weltfinanz-Zentrums Shanghai (492 Meter) und größer als etwa das Empire State Building (443 Meter).

Ebenfalls faszinierend: Blue Holes. Alles zu den spannenden und gefährlichen Löchern im Meer erfährst du hier.

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Das "Schmidt Ocean Institute" und seine Ziele

Im Jahr 2009 gründete das Ehepaar Eric und Wendy Schmidt die private gemeinnützige Stiftung. Ihr Ziel: die Erforschung der Ozeane vorantreiben. Eric Schmidt war früher in einer Chef-Position von Google sowie dessen Mutterkonzern Alphabet.

Im gleichen Jahr kaufte die Stiftung das ehemalige deutsche Fischereischiff "Seefalke" und baute es bis 2012 zum Expeditionsschiff "Falkor" um. Auf der Webseite der Stiftung kannst du dir die Falkor in einer virtuellen Führung ansehen.

Hier siehst du Wendy und Eric Schmidt während einer öffentlichen Veranstaltung im März 2016.
Hier siehst du Wendy und Eric Schmidt während einer öffentlichen Veranstaltung im März 2016.© imago images/ZUMA Wire

Schau dir die Entdeckung des Mega-Riffs im Livestream an

Begleite die Forscher-Crew auf ihrem Tauchgang der Expedition "Northern Depths of the Great Barrier Reef". In den Videos untersuchen die Wissenschaftler, was auf und in dem neu entdeckten 500 Meter hohen Riff lebt.

Erstmals stießen die Forscher am 20. Oktober 2020 auf das gigantische Korallen-Riff. 5 Tage später führte das Team dann einen Tauchgang durch, um es zu erkunden.

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Berühmt und bedroht: das Great Barrier Reef

🇩🇪 Dabei handelt es sich um das größte Riff der Welt. Sein Ausmaß entspricht ungefähr der Gesamtfläche Deutschlands (mehr als 344.000 Quadratkilometer).

🐚 Genau genommen setzt sich das Great Barrier Reef aus rund 3.000 einzelnen Riffen zusammen. Außerdem zählen über 1.000 Inseln dazu. Insgesamt erstreckt es sich vom Nordosten Australiens bis nach Papua-Neuguinea.

🐟 Im "größten Aquarium der Erde" lebt eine einzigartige Artenvielfalt: ungefähr 400 Korallenarten, 1.500 Fischarten und 4.000 verschiedene Weichtiere.

🤿 Touristen können die bunte und facettenreiche Unterwasserwelt auf organisierten Tauch-Ausflügen bewundern.

✅ Gleichzeitig ist das Great Barrier Reef seit 1981 Teil des UNESCO-Welterbes. Das bedeutet, das Great Barrier Reef zählt zu den besonders schutzbedürftigen Gebieten.

🥵 Vor allem der Klimawandel macht dem Riff zu schaffen. Regelmäßig gibt es Berichte über enorme Korallenbleichen. Das ist ein Prozess, in dem Korallen wegen zu hoher Wassertemperaturen mit ihnen lebende Einzeller abstoßen, was zum Tod einer Koralle führen kann.

🏢 Daher hat die australische Regierung bereits 1975 ein Umweltschutz-Büro eröffnet. Seit 2003 gilt für ein Drittel des Riffs dennoch die höchste Schutzstufe.

⏳ In den letzten Jahren häuften sich Vorwürfe gegen Australien, nicht genug für den Schutz des Riffs zu tun. Viele Experten glauben, das Great Barrier Reef wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts in der jetzigen Form nicht mehr existieren.

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So sehen Tiere der Tiefsee aus

Der sogenannte Fußballfisch (Himantolophus groenlandicus) ist in den Ozeanen der Welt relativ weit verbreitet. Er lebt in ungefähr 250 bis 1.800 Metern Wassertiefe. Mit der Leuchtkugel am Körper lockt er kleinere Fische an.
Der sogenannte Fußballfisch (Himantolophus groenlandicus) ist in den Ozeanen der Welt relativ weit verbreitet. Er lebt in ungefähr 250 bis 1.800 Metern Wassertiefe. Mit der Leuchtkugel am Körper lockt er kleinere Fische an.© imago images/PauloxDixOliviera
Hier siehst du einen Fangzahnfisch (Anoplogaster cornuta). Diese Art lebt in gemäßigten und tropischen Ozeanen in Tiefen zwischen 200 bis 5.000 Metern. Die Tiere sind etwa 18 Zentimeter lang.
Hier siehst du einen Fangzahnfisch (Anoplogaster cornuta). Diese Art lebt in gemäßigten und tropischen Ozeanen in Tiefen zwischen 200 bis 5.000 Metern. Die Tiere sind etwa 18 Zentimeter lang.© imago images/Ardea/PauloxDixOliviera
In einer Tiefe von zwischen 300 und 1.000 Metern halten sich Kobold-Haie (Mitsukurina owstoni) auf. Sie erreichen eine Länge von 3 bis 4,5 Metern.
In einer Tiefe von zwischen 300 und 1.000 Metern halten sich Kobold-Haie (Mitsukurina owstoni) auf. Sie erreichen eine Länge von 3 bis 4,5 Metern.© imago images/Ardea/PauloxDixOliviera
Diese Unterart der Petersfischartigen, der Neocyttus helgae, bewohnt das Meer in einer Tiefe zwischen 400 und 1.800 Metern, hauptsächlich vor Südafrika und dem Süden Australiens. Typisch ist die auffällige Körperhöhe.
Diese Unterart der Petersfischartigen, der Neocyttus helgae, bewohnt das Meer in einer Tiefe zwischen 400 und 1.800 Metern, hauptsächlich vor Südafrika und dem Süden Australiens. Typisch ist die auffällige Körperhöhe.© imago images/Ardea/PauloxDixOliviera
In Tiefen von bis zu 1.200 Metern, aber auch oberflächennäher in 250 Metern Wassertiefe an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas lebt der Humboldt-Kalmar (Dosidicus gigas). Er erreicht eine Gesamtlänge von bis 2,5 Metern und kann ungefähr 50 Kilogramm schwer werden.
In Tiefen von bis zu 1.200 Metern, aber auch oberflächennäher in 250 Metern Wassertiefe an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas lebt der Humboldt-Kalmar (Dosidicus gigas). Er erreicht eine Gesamtlänge von bis 2,5 Metern und kann ungefähr 50 Kilogramm schwer werden.© imago images/Nature Picture Library
Der sogenannte Fußballfisch (Himantolophus groenlandicus) ist in den Ozeanen der Welt relativ weit verbreitet. Er lebt in ungefähr 250 bis 1.800 Metern Wassertiefe. Mit der Leuchtkugel am Körper lockt er kleinere Fische an.
Hier siehst du einen Fangzahnfisch (Anoplogaster cornuta). Diese Art lebt in gemäßigten und tropischen Ozeanen in Tiefen zwischen 200 bis 5.000 Metern. Die Tiere sind etwa 18 Zentimeter lang.
In einer Tiefe von zwischen 300 und 1.000 Metern halten sich Kobold-Haie (Mitsukurina owstoni) auf. Sie erreichen eine Länge von 3 bis 4,5 Metern.
Diese Unterart der Petersfischartigen, der Neocyttus helgae, bewohnt das Meer in einer Tiefe zwischen 400 und 1.800 Metern, hauptsächlich vor Südafrika und dem Süden Australiens. Typisch ist die auffällige Körperhöhe.
In Tiefen von bis zu 1.200 Metern, aber auch oberflächennäher in 250 Metern Wassertiefe an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas lebt der Humboldt-Kalmar (Dosidicus gigas). Er erreicht eine Gesamtlänge von bis 2,5 Metern und kann ungefähr 50 Kilogramm schwer werden.

Über den Mond wissen wir mehr als über das Meer

Die Entdeckung des Riesen-Riffs vor Australien zeigt wieder einmal, wie viel es in den Gewässern der Welt noch zu erkunden gibt. Schätzungen zufolge ist gerade einmal ein Zwanzigstel (5 Prozent) der Tiefsee erforscht.

Internationale Projekte wie der zwischen 2000 und 2010 durchgeführte "Zensus des marinen Lebens" speichern zwar wichtige Erkenntnisse über die Ozeane, verraten uns aber noch längst nicht alles.

👩‍🔬 Was die Erforschung der Meere so mühsam macht 

Die Meere der Welt sind riesig. Sie stellen rund 90 Prozent des Lebensraumes auf der Erde dar. Im Vergleich zu den Landmassen gibt's in den Meeren also ungeheuer viel zu untersuchen.

Hinzu kommt: Vor allem die Tiefsee hält enorme Herausforderungen bereit. Zwar bieten heutige Technologien neue Möglichkeiten. Die Gerätschaften müssen trotzdem extremen Bedingungen wie sehr hohem Wasserdruck und niedrigen Temperaturen standhalten. Daher sind sie und die Expeditionen selbst sehr teuer.

Wo beginnt eigentlich die Tiefsee?

Von der sogenannten Tiefsee sprechen Experten ab einer Tiefe von ungefähr 800 Metern. Manche zählen aber auch schon die Bereiche ab 200 Metern Wassertiefe hinzu. Schon ab einer Tiefe von 300 Metern ist es sehr dunkel, ab 1.000 Metern stockfinster.

Der tiefste Punkt der Erde ist übrigens das Challengertief im Marianengraben im Pazifischen Ozean. Es liegt rund 11.000 Meter unter dem Meeresspiegel und zählt damit zu den extremsten Orten der Welt.

Die Tiefsee als Bereich der 3 Meereszonen

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