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Junikäfer und Maikäfer: Was sie unterscheidet und wann sie fliegen

  • Veröffentlicht: 12.06.2023
  • 14:45 Uhr
  • Alena Brandt

Wer brummt denn da - ein Junikäfer oder ein Maikäfer? Wie du die beiden Käfer unterscheidest und warum sie erhebliche Schäden anrichten können, erfährst du hier. Im Clip: Wieso glühen Glühwürmchen?

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Junikäfer und Maikäfer: Das Wichtigste zum Thema

  • Maikäfer gehören zur Familie der Blatthornkäfer. In Europa sind vor allem zwei Arten weit verbreitet: der Feldmaikäfer und der Waldmaikäfer. Der Junikäfer hingegen ist keine eigene Art. Meist ist damit umgangssprachlich der Gerippte Brachkäfer gemeint.

  • Junikäfer und Maikäfer schwärmen zyklisch in Massen aus: 2022 war in einigen Regionen Deutschlands Ausflugs-Jahr der Junikäfer und Wald-Maikäfer. 2023 wird vor allem im Südosten von Rheinland-Pfalz mit starkem Maikäferflug gerechnet.

  • Aber auch woanders werden Juni- und Maikäfer vereinzelt unterwegs sein - es gibt nämlich immer ein paar Sechsbeiner, die gegen den Strom schwimmen und antizyklisch schlüpfen.

  • Die Larven des Junikäfers verweilen zwei bis drei Jahre im Boden, die des Maikäfers je nach Art sogar zwei bis vier Jahre. Sowohl die Larven des Junikäfers, als auch die des Maikäfers nennt man Engerlinge.

  • Wie der Name schon verrät: Junikäfer fliegen im Juni aus, Maikäfer im Mai. Die Käfer begeben sich für ein paar Wochen auf Rundflug zur Partnersuche und fressen in dieser Zeit vor allem Blätter.

  • Die Käfer bilden brummende Schwärme - und vielleicht fliegen die Chaos-Piloten auch dich an. Ohne böse Absicht! Sie verwechseln dich mit einem Baum.

  • Schütze deine Rasen im Garten: Die Junikäfer-Larven und Maikäfer-Larven können Grünland in einen Acker verwandeln.

Maikäfer und Junikäfer - Das sind die Unterschiede
Maikäfer und Junikäfer - Das sind die Unterschiede © Galileo
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Unterschied: Maikäfer - Junikäfer

  • Größe: Der Junikäfer gilt als kleiner Bruder des Maikäfers. Er ist mit 1,4 bis 1,8 Zentimeter Körperlänge nur halb so groß wie sein Verwandter.
  • Behaarung: Der Junikäfer ist behaarter als der Maikäfer und etwas heller - vor allem die Flügel.
  • Farbe: Der Körper des Junikäfers ist eher einfarbig braun. Beim Maikäfer sind Kopf und Halsschild schwarz. Die Flügel sind rötlich-braun.
  • Fühler: Beim Maikäfer-Männchen fallen die fächerartigen Fühler auf. Beim Junikäfer sind die Fühler weniger markant.

Maikäfer und Junikäfer: Das sind die Unterschiede der Engerlinge und Larven

Die Larven von Maikäfer und Junikäfer zu unterscheiden, ist schwer. Optisch sehen sie nämlich sehr ähnlich aus: Beide sind ungefähr bis zu fünf Zentimeter groß und gelblich-weiß gefärbt. Am Kopf sind die Engerlinge braun gefärbt. Die Larven haben drei Beinpaare und eine gekrümmte Haltung.

Schaut man genau hin, sind die Larven von Maikäfern am Hinterleib aber zweigeteilt. Dort gibt es eine ringförmige Furche. Junikäfer haben das nicht.

Auffälliger ist aber der Unterschied in der Fortbewegung. Während Maikäfer-Larven sich auf der Seite schlängeln, kriechen Junikäfer-Engerlinge auf dem Bauch.

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Maikäfer und Junikäfer: Wann kann man sie antreffen?

📅 Maikäfern kannst du von Mitte April bis in den Juni hinein antreffen. Am häufigsten fliegen sie aber natürlich im Mai durch die Lüfte.

📅 Junikäfer sind etwas versetzt unterwegs. Sie schwirren von Mitte Juni bis August herum.

⏱ Dadurch dass Maikäfer und Junikäfer die meiste Zeit als Larven im Boden verbringen, kommt es circa alle vier Jahre zu großen Schwärmen. Sie fliegen dann etwas hektisch herum - auf der Suche nach Essen und einem Partner zur Fortpflanzung. Viel Zeit haben sie dafür nicht: Nach rund zwei bis drei Monaten endet ihr Leben.

🌇 Maikäfer und Junikäfer fliegen meist in der Dämmerung. Tagsüber verstecken sich die kleinen Tiere vor ihren Feinden.

Maikäfer und Junikäfer: Welcher Käfer ist schädlicher?

Maikäfer ernähren sich von jungen Blättern. Kreuzen sie in großen Scharen auf, können sie schon einmal ganze Bäume kahl fressen. Das ärgert zwar den Besitzer oder die Besitzerin, dem Baum selbst macht das aber nichts aus - solange er gesund ist. Die Blätter wachsen einfach nach. Ähnlich ist das auch bei den wenigen Sträuchern und Blumenarten, die Maikäfer mögen.

Junikäfer hingegen sind größere Schädlinge. Sie sind extrem gefräßig und ernähren sich nicht nur von Blüten und Blättern zum Beispiel von Rosenstöcken und Obstbäumen, sondern auch von Rasen. Dort greifen sie die Wurzeln an, sodass dieser absterben kann. Obstbäume können auch ganz eingehen.

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Maikäfer: Vom Engerling zum Feld- und Waldmaikäfer

Wer da so kess schaut, ist der Feldmaikäfer: Er ist in Europa weit verbreitet.
Wer da so kess schaut, ist der Feldmaikäfer: Er ist in Europa weit verbreitet.© Getty Images
Das Lieblings-Revier von Feldmaikäfern sind Streuobstwiesen. Der Bestand geht allerdings zurück. Das macht den Käfern zu schaffen - ebenso wie Insektizide.
Das Lieblings-Revier von Feldmaikäfern sind Streuobstwiesen. Der Bestand geht allerdings zurück. Das macht den Käfern zu schaffen - ebenso wie Insektizide.© Getty Images
Kurzstrecken-Flieger! Waldmaikäfer bleiben bevorzugt bei den Bäumen, bei denen sie zuvor im Boden gelebt haben. Im Gegensatz zu Feldmaikäfern fliegen sie selten auf offene Felder.
Kurzstrecken-Flieger! Waldmaikäfer bleiben bevorzugt bei den Bäumen, bei denen sie zuvor im Boden gelebt haben. Im Gegensatz zu Feldmaikäfern fliegen sie selten auf offene Felder. © Imago Images/imagebroker
Maikäfer fliegen zyklisch aus. Ihre Larven heißen Engerlinge. Sie leben zwei bis vier Jahre im Boden.
Maikäfer fliegen zyklisch aus. Ihre Larven heißen Engerlinge. Sie leben zwei bis vier Jahre im Boden.© Getty Images
Die Larven verpuppen sich nach ihrem letzten Winter und krabbeln im Frühjahr als Käfer aus dem Boden.
Die Larven verpuppen sich nach ihrem letzten Winter und krabbeln im Frühjahr als Käfer aus dem Boden.© Getty Images
Wer da so kess schaut, ist der Feldmaikäfer: Er ist in Europa weit verbreitet.
Das Lieblings-Revier von Feldmaikäfern sind Streuobstwiesen. Der Bestand geht allerdings zurück. Das macht den Käfern zu schaffen - ebenso wie Insektizide.
Kurzstrecken-Flieger! Waldmaikäfer bleiben bevorzugt bei den Bäumen, bei denen sie zuvor im Boden gelebt haben. Im Gegensatz zu Feldmaikäfern fliegen sie selten auf offene Felder.
Maikäfer fliegen zyklisch aus. Ihre Larven heißen Engerlinge. Sie leben zwei bis vier Jahre im Boden.
Die Larven verpuppen sich nach ihrem letzten Winter und krabbeln im Frühjahr als Käfer aus dem Boden.

Junikäfer: Von der Larve zum Käfer

Junikäfer sind ungeschickte Flieger. Sie brummen oft auch gegen Menschen, die sie mit Bäumen verwechseln. Gefährlich sind die Chaos-Piloten aber nicht.
Junikäfer sind ungeschickte Flieger. Sie brummen oft auch gegen Menschen, die sie mit Bäumen verwechseln. Gefährlich sind die Chaos-Piloten aber nicht.© Imago Images/imagebroker
Ihr lauter Motor kündigt sie an! Junikäfer fliegen in der Dämmerung aus und bilden laute Schwärme.
Ihr lauter Motor kündigt sie an! Junikäfer fliegen in der Dämmerung aus und bilden laute Schwärme.© Imago Images/imagebroker
Der Junikäfer mit seiner auffälligen Behaarung gilt als kleiner Bruder des Maikäfers. Die Arten sind verwandt.
Der Junikäfer mit seiner auffälligen Behaarung gilt als kleiner Bruder des Maikäfers. Die Arten sind verwandt.© Getty Images
Flirt-Flug im Juni: Die Käfer fliegen zur Paarung aus. Das Männchen stirbt danach, das Weibchen legt die Eier in den Boden.
Flirt-Flug im Juni: Die Käfer fliegen zur Paarung aus. Das Männchen stirbt danach, das Weibchen legt die Eier in den Boden. © Getty Images
Die Larven der Junikäfer entwickeln sich in zwei bis drei Jahren zum Käfer. Sie leben unter der Erde und ernähren sich von Pflanzenwurzeln.
Die Larven der Junikäfer entwickeln sich in zwei bis drei Jahren zum Käfer. Sie leben unter der Erde und ernähren sich von Pflanzenwurzeln.© Imago Images/imagebroker
Junikäfer sind ungeschickte Flieger. Sie brummen oft auch gegen Menschen, die sie mit Bäumen verwechseln. Gefährlich sind die Chaos-Piloten aber nicht.
Ihr lauter Motor kündigt sie an! Junikäfer fliegen in der Dämmerung aus und bilden laute Schwärme.
Der Junikäfer mit seiner auffälligen Behaarung gilt als kleiner Bruder des Maikäfers. Die Arten sind verwandt.
Flirt-Flug im Juni: Die Käfer fliegen zur Paarung aus. Das Männchen stirbt danach, das Weibchen legt die Eier in den Boden.
Die Larven der Junikäfer entwickeln sich in zwei bis drei Jahren zum Käfer. Sie leben unter der Erde und ernähren sich von Pflanzenwurzeln.
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Maikäfer und Junikäfer: Larven und Engerlinge im Rasen sind ein Problem

Nicht nur die ausgewachsenen Maikäfer und Junikäfer sind für Pflanzen gefährlich. Auch ihre Larven, die sogenannten Engerlinge, sind sehr gefräßig. Ihre Eier legen sie bevorzugt in sandigen Böden mit viel Sonne und ausreichend Feuchtigkeit. Die Larven verputzen dann die Wurzeln - und die Pflanze stirbt ab. Beim Rasen macht sich das durch braune Stellen bemerkbar. Der Boden verwandelt sich in einen Acker. Der Rasen lässt sich teils einfach abziehen.

Nach den Dürren der vergangenen Jahre leidet das Grünland besonders unter Engerlingen. Landwirt:innen können große Teile ihrer Ernte verlieren. Und wer einen Garten hat, beklagt den Verlust der Rasenflächen.

So sieht eine von Engerlingen geschädigte Wiese aus

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Engerlinge bekämpfen: So geht's

Willst du Maikäfer oder Junikäfer loswerden, solltest du dich nicht auf die ausgewachsenen Tiere konzentrieren, sondern ihre Larven beseitigen. Bedenke dabei, dass Larven nach und nach schlüpfen können. Du solltest Hausmittel also über einen längeren Zeitraum verwenden.

Grundsätzlich solltest du keine chemischen Mittel gegen die Engerlinge einsetzen. Das kann deinen Pflanzen, anderen Tieren und deiner Gesundheit schaden. Greife stattdessen besser auf natürliche Mittel zurück.

Schau genau hin: Hat dein Rasen braune Stellen, können sich Engerlinge unter der Erdoberfläche verbergen.
Schau genau hin: Hat dein Rasen braune Stellen, können sich Engerlinge unter der Erdoberfläche verbergen.© Getty Images

Natürliche Mittel gegen Engerlinge:

  • Pilze wie Beauveria brongniartii und Metarhizium anisopliae sind natürliche Mittel gegen Maikäfer und Junikäfer. Sie sind weder für Menschen noch andere Tiere gefährlich und greifen ausschließlich Engerlinge an. Man kann sie mithilfe besonderer Gerstenkörner ausstreuen und so einen Befall behandeln.
  • Besonders gut helfen Nematoden gegen Engerlinge. Das sind Fadenwürmer. Sie vernichten die Käferlarven, indem sie deren Blut mit Bakterien infizieren. Die Bakterien sind für Menschen ungefährlich, für Engerlinge tödlich. Du gießt einfach die betroffenen Stellen in deinem Garten mit einem Tonerde-Nematoden-Gemisch. Präparate dafür gibt es im Fachhandel.
  • Du kannst auch einfach natürlich Fressfeinde anlocken. So ernähren sich zum Beispiel Vögel, Mäuse und Maulwürfe von den Larven. Mache also deinen Garten attraktiv für sie und schon werden sie deine Schädlingsbekämpfer.

Kaum Gehirn, Käferlarven nutzen es trotzdem

Das Gehirn ist noch in der "Bau-Phase" - und trotzdem nutzen Käferlarven Teile davon. Sie orientieren sich mit dem Zentralkomplex, obwohl dieser noch gar nicht fertig entwickelt ist. Diese Erkenntnis stammt aus einer Studie von Biolog:innen aus Göttingen.

Vor der Studie war bekannt, dass Gehirne sich schneller oder langsamer entwickeln können. Aber bei den Käfern zeigt sich auch eine andere Entwicklungs-Reihenfolge. Fliegen verfügen über ihren Zentralkomplex erst im Erwachsenen-Stadium.

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Kurioses Wissen: 30 Maikäfer gehören in die Suppe

😲 Im 19. Jahrhundert gab es viele Maikäfer-Plagen in Deutschland. Damals gabs nämlich viel mehr der eifrigen Krabbler. Kinder bekamen sogar Prämien für eingesammelte Käfer. Und: Es etablierte sich die Maikäfer-Suppe als Gericht. 30 Käfer pro Person rechneten die Köchinnen und Köche.

Häufig gestellte Fragen zum Maikäfer und Junikäfer

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