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Reptilien

Krokodil, Alligator, Kaiman: Kennst du den Unterschied?

  • Aktualisiert: 03.04.2024
  • 14:49 Uhr
  • Sven Hasselberg

Wir erklären dir, wie sich ihre Kopfform unterscheidet, welche der Familien eher in Asien oder Südamerika lebt und was es mit Krokodilstränen auf sich hat. Im Clip erfährst du, wie clever Krokodile wirklich sind.

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Das Wichtigste zum Thema Krokodile

  • Krokodil ist der Überbegriff der Tier-Ordnung Crocodylia. Diese spaltet sich in die einzelnen Familien "Echte Krokodile", in die Familie Alligatoren, zu denen auch die Unterfamilie der Kaimane gehört, und in die Familie der Gaviale.

  • Besonders unterscheiden sie sich in Körpergröße, Gebiss, Schnauzenform und Verbreitung. Willst du mehr dazu wissen? Dann schau dir die folgende Grafik-Galerie an. Die Fotostrecke zeigt einige bekannte Arten.

  • Vor über 220 Millionen Jahren gab es mit dem Phytosaurier bereits eine Art Vormodell des Krokodils. Er sah den heutigen Tieren sehr ähnlich. Sie stammten aus der Linie der Archosaurier. Hier erfährst du, wie groß Urzeit-Krokodile damals wirklich wurden.

  • Daraus gingen später die Krokodile und auch die Vögel hervor. Genau genommen sind also die Vögel die nächsten lebenden Verwandten der Krokodile - auch wenn diese sich komplett anders entwickelt haben.

Bei "The Masked Singer" steht in der 10. Staffel ein Krokodil im Ring. Verfolge die aktuelle Staffel von "The Masked Singer" kostenlos auf Joyn

Die Unterschiede der Krokodil-Familien

Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Körperlänge, Gewischt und Alter im Vergleich.
Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Körperlänge, Gewischt und Alter im Vergleich.
Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Die Form des Kopfes
Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Die Form des Kopfes
Verbreitung Krokodil, Alligator, Kaiman und Gavial
Verbreitung Krokodil, Alligator, Kaiman und Gavial
Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Körperlänge, Gewischt und Alter im Vergleich.
Unterschied Krokodil, Alligator, Kaiman, Gavial: Die Form des Kopfes
Verbreitung Krokodil, Alligator, Kaiman und Gavial
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Perfekte Jäger - das verbindet die Panzerechsen

Die Lauerjäger können wochenlang im Wasser liegen und auf ihre Beute warten.  Im Schnitt fressen Krokodile eine Mahlzeit pro Woche. Manche können aber auch ein Jahr ganz ohne Nahrung auskommen.

Krokodile besitzen Drucksensoren am Kiefer. Diese nehmen Bewegungen im Wasser wahr. Ihr Schwanz hilft ihnen wie ein Hebel. Mit seiner Kraft stemmen sie sich aus dem Wasser. Außerdem können sie ihn als Schlagwaffe benutzen. Sie ziehen ihre Beute unter Wasser, wo diese häufig ertrinkt. Sie selbst schützen sich mit einer Klappe im Rachen davor, dass Wasser in ihre Lunge eindringt. Einige Arten können bis zu eine Stunde tauchen. Wie alle Reptilien sind sie wechselwarm. Sie brauchen also die Sonne, um richtig fit zu werden. Krokodile leben meist in Seen und Flüssen, sind aber auch Salzwasser geeignet.

Die Panzerechsen haben ein Sozialleben und Spaß am Spielen - mit Dingen, die im Wasser schwimmen, aber auch miteinander. Sie kommunizieren durch verschiedene Laute, und jagen manchmal gemeinsam. Die Mutter legt bis zu 80 Eier. Nach minimal 40 Tagen schlüpfen die Kleinen. Krokodile haben keine Geschlechtschromosomen. Ob  Männchen oder Weibchen schlüpfen, hängt von der Temperatur des Geleges ab. Die Mutter hilft den Kleinen manchmal aus dem Ei und trägt sie im Maul schützend zum Wasser.

Artenvielfalt in der Verwandtschaft

Nilkrokodil: Auch wenn der Name darauf schließen lässt, kommt diese Art nur noch in wenigen Teilen des Nils vor. Dafür gibt es sie aber umso häufiger im Rest Afrikas. Nilkrokodile sind für ihre besonders intensive Brutpflege bekannt. Bei der Jagd können sie bis zu 1,8 Meter hoch aus dem Wasser schnellen. Und an Land bringen sie es kurzfristig immerhin auf eine Geschwindigkeit von 17 Stundenkilometern.
Nilkrokodil: Auch wenn der Name darauf schließen lässt, kommt diese Art nur noch in wenigen Teilen des Nils vor. Dafür gibt es sie aber umso häufiger im Rest Afrikas. Nilkrokodile sind für ihre besonders intensive Brutpflege bekannt. Bei der Jagd können sie bis zu 1,8 Meter hoch aus dem Wasser schnellen. Und an Land bringen sie es kurzfristig immerhin auf eine Geschwindigkeit von 17 Stundenkilometern.© picture alliance / Bildagentur-online/McPhoto-Scholz
Leistenkrokodil: Diese Art wird am größten. Sie kommt hauptsächlich in Indonesien und Australien vor. Das Leistenkrokodil heißt auch Salzwasserkrokodil. Denn es lebt nicht nur in Flüssen oder Seen, sondern regulär auch im Meer. Während sie in den 1970er-Jahren vom Aussterben bedroht waren, wird ihr Bestand heute wieder auf rund 500.000 Exemplare geschätzt. Damit gehören sie zu den stabilen Arten.
Leistenkrokodil: Diese Art wird am größten. Sie kommt hauptsächlich in Indonesien und Australien vor. Das Leistenkrokodil heißt auch Salzwasserkrokodil. Denn es lebt nicht nur in Flüssen oder Seen, sondern regulär auch im Meer. Während sie in den 1970er-Jahren vom Aussterben bedroht waren, wird ihr Bestand heute wieder auf rund 500.000 Exemplare geschätzt. Damit gehören sie zu den stabilen Arten. © picture alliance / blickwinkel/AGAMI/R. de Haas
Mississippi-Alligator: Diese Art hat sich am weitesten nach Norden vorgewagt. Wie der Name schon sagt, kommen die Alligatoren im Süden der USA vor. Außer dem Mississippi-Alligator gibt es nur noch den China-Alligator in Asien. Da sie in Gefilden leben, in denen es auch kühler wird oder gar Frost herrschen kann, halten Alligatoren auch eine Art Winterschlaf. Entweder sie vergraben sich im Uferschlamm oder bleiben im Wasser. 
Mississippi-Alligator: Diese Art hat sich am weitesten nach Norden vorgewagt. Wie der Name schon sagt, kommen die Alligatoren im Süden der USA vor. Außer dem Mississippi-Alligator gibt es nur noch den China-Alligator in Asien. Da sie in Gefilden leben, in denen es auch kühler wird oder gar Frost herrschen kann, halten Alligatoren auch eine Art Winterschlaf. Entweder sie vergraben sich im Uferschlamm oder bleiben im Wasser. © picture alliance / imageBROKER | Jurgen & Christine Sohns/FLPA
Südlicher Brillenkaiman: Wie alle Kaimane gehört auch er zur Familie der Alligatoren. Damit es aber noch verwirrender wird, wurden Südliche Brillenkaimane lange als Unterart der „Krokodilkaiman“ betrachtet. Deren Schnauze ähnelt verdächtig der eines Krokodils. Kaimane kommen nur in Mittel- und Südamerika vor. Sie gelten als angriffslustig. Es gibt insgesamt sechs Arten.
Südlicher Brillenkaiman: Wie alle Kaimane gehört auch er zur Familie der Alligatoren. Damit es aber noch verwirrender wird, wurden Südliche Brillenkaimane lange als Unterart der „Krokodilkaiman“ betrachtet. Deren Schnauze ähnelt verdächtig der eines Krokodils. Kaimane kommen nur in Mittel- und Südamerika vor. Sie gelten als angriffslustig. Es gibt insgesamt sechs Arten.© picture alliance / imageBROKER | FLPA/Chris Brunskill
Gangesgavial: Mit ihrer y-förmigen spitzen Schnauze haben sich Gaviale vor allem auf die Jagd von Fischen spezialisiert. Freilebend kommen sie nur noch in Indien und Nepal vor. Gaviale sind bis zu fünf oder sechs Meter lang, aber leichter als Krokodile und Alligatoren. Außer dem Gangesgavial gibt es noch die Art des Sunda-Gavials in Indonesien. Mit bis zu zehn Zentimetern legen sie von allen Krokodilarten die größten Eier.
Gangesgavial: Mit ihrer y-förmigen spitzen Schnauze haben sich Gaviale vor allem auf die Jagd von Fischen spezialisiert. Freilebend kommen sie nur noch in Indien und Nepal vor. Gaviale sind bis zu fünf oder sechs Meter lang, aber leichter als Krokodile und Alligatoren. Außer dem Gangesgavial gibt es noch die Art des Sunda-Gavials in Indonesien. Mit bis zu zehn Zentimetern legen sie von allen Krokodilarten die größten Eier.© picture alliance / blickwinkel/AGAMI/M. Guyt
Nilkrokodil: Auch wenn der Name darauf schließen lässt, kommt diese Art nur noch in wenigen Teilen des Nils vor. Dafür gibt es sie aber umso häufiger im Rest Afrikas. Nilkrokodile sind für ihre besonders intensive Brutpflege bekannt. Bei der Jagd können sie bis zu 1,8 Meter hoch aus dem Wasser schnellen. Und an Land bringen sie es kurzfristig immerhin auf eine Geschwindigkeit von 17 Stundenkilometern.
Leistenkrokodil: Diese Art wird am größten. Sie kommt hauptsächlich in Indonesien und Australien vor. Das Leistenkrokodil heißt auch Salzwasserkrokodil. Denn es lebt nicht nur in Flüssen oder Seen, sondern regulär auch im Meer. Während sie in den 1970er-Jahren vom Aussterben bedroht waren, wird ihr Bestand heute wieder auf rund 500.000 Exemplare geschätzt. Damit gehören sie zu den stabilen Arten.
Mississippi-Alligator: Diese Art hat sich am weitesten nach Norden vorgewagt. Wie der Name schon sagt, kommen die Alligatoren im Süden der USA vor. Außer dem Mississippi-Alligator gibt es nur noch den China-Alligator in Asien. Da sie in Gefilden leben, in denen es auch kühler wird oder gar Frost herrschen kann, halten Alligatoren auch eine Art Winterschlaf. Entweder sie vergraben sich im Uferschlamm oder bleiben im Wasser. 
Südlicher Brillenkaiman: Wie alle Kaimane gehört auch er zur Familie der Alligatoren. Damit es aber noch verwirrender wird, wurden Südliche Brillenkaimane lange als Unterart der „Krokodilkaiman“ betrachtet. Deren Schnauze ähnelt verdächtig der eines Krokodils. Kaimane kommen nur in Mittel- und Südamerika vor. Sie gelten als angriffslustig. Es gibt insgesamt sechs Arten.
Gangesgavial: Mit ihrer y-förmigen spitzen Schnauze haben sich Gaviale vor allem auf die Jagd von Fischen spezialisiert. Freilebend kommen sie nur noch in Indien und Nepal vor. Gaviale sind bis zu fünf oder sechs Meter lang, aber leichter als Krokodile und Alligatoren. Außer dem Gangesgavial gibt es noch die Art des Sunda-Gavials in Indonesien. Mit bis zu zehn Zentimetern legen sie von allen Krokodilarten die größten Eier.
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Krokodile: Vom Steinwurm bis zu Schnappi

🏛 Name: Die Bezeichnung stammt aus dem Griechischen, von krokodeilos. Dies geht auf das Aussehen der Panzerechsen zurück. Der Name leitet sich von "Steinwurm oder Kieswurm" ab. Sie waren auch im Europa der Antike bekannt und wurden schon im alten Rom ausgestellt oder als extravagantes Haustier von Kaiser Elagabal gehalten.

💧 Krokodilstränen: Vergießen Menschen diese Tränen, heucheln sie die Emotionen. Der Ausdruck kommt daher, dass Krokodile Tränenflüssigkeit absondern, wenn sie fressen und ihre Beute zerreißen. Warum wissen Forschende nicht genau. Es könnte sich um reine Mechanik handeln. Beim weiten Öffnen des Mauls gerät die Tränendrüse unter Druck.

🐊 Heilige Tiere: Bereits im alten Ägypten trug Sobek, Gott des Wassers und der Fruchtbarkeit einen Krokodilskopf. Krokodile spielen aber auch eine Rolle in asiatischen Kulturen, von den Philippinen bis hin zu Regionen in Indonesien. Auch in der Mythologie indigener Völker in Mexiko und der australischen Aborigines wird es verehrt. Oft gilt das Krokodil hier nicht als böse, sondern als Bruder oder Weltenerschaffer.

💀 Killer-Image: In monströser Größe beißen sich Krokodile regelmäßig durch Horrorfilme. Auch in der Realität sind Krokodile sehr gefährlich. Ganz gesicherte Daten zur Zahl der Angriffe gibt es nicht. Weltweit ist immer wieder von rund 1.000 Attacken jährlich die Rede.

🎶 Musik: Songs sehen die Reptilien da weitaus cooler. Bill Haley brachte 1956 das Lied "See you later Alligator" heraus. Elton John sang ab 1972 den "Crocodile Rock". Und 2004 verniedlichte das Kindelried "Schnappi" die Krokodile 25 Wochen lang auf Platz 1 der Deutschen Single-Charts.

🏆 Zootier des Jahres: Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz verlieh den Krokodilen diesen Titel 2021. Die Jury wies daraufhin, dass die "Nützlinge mit Imageproblem" in der Natur die Gewässer reinhalten, da sie auch Aas fressen. Da viele der Arten gefährdet sind, soll die Auszeichnung auf ihre Bedrohung aufmerksam machen. Der folgende Text erklärt dir mehr dazu.

Leder, Fleisch, Schmuggel - Krokodile in Gefahr

Viele "Echte Krokodile", Alligatoren oder Gaviale gelten laut der Roten Liste für bedrohte Tiere als gefährdet. Sieben bis acht davon sind vom Aussterben bedroht. So gibt es vom Siam-Krokodil zum Beispiel nur noch 500 bis 1000 Exemplare, vom China-Alligator schätzungsweise nicht einmal mehr 90.

Erwachsene Tiere haben in der Natur eigentlich keine Feinde – außer den Menschen. Die Arten sind bedroht, weil ihr Lebensraum immer mehr zerstört wird. Außerdem wurden sie wegen ihres Fleisches oder Leders gejagt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Krokodilöl gegen Hautkrankheiten verwendet und hat dadurch auch in der Kosmetik Einzug gehalten.

Tierschützer:innen mahnen, dass all dies trotz weltweiter Schutzmaßnahmen den Bestand der Tiere weiterhin reduziert. Denn auch wenn Krokodile als Nutztiere in Farmen gehalten werden, so leistet die Verwendung ihrer Haut oder anderer Körperteile der Wilderei Vorschub. Auch jagen Menschen, die an krokodilreichen Gewässern leben, die Echsen oft, um ihr Vieh  zu schützen.

Der Exotenschmuggel lebender Jungtiere ist ebenfalls ein Problem. Noch immer gibt es Menschen, die Krokodile in privaten Terrarien halten.

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Galileo

Krokodil-Leder

Produkte aus Krokodilleder - Da stellen sich einem doch irgendwie gleich die Nackenhaare auf. Die Tiere stehen doch unter Naturschutz…. oder nicht!? Nein, es gibt tatsächlich legales Kroko-Leder.

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  • 14:20 Min
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