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Endlich genug Wasser für alle? Forscher finden Grundwasser unterm Meeresboden

  • Veröffentlicht: 01.03.2021
  • 12:00 Uhr
  • Galileo

Wegen der wachsenden Weltbevölkerung und dem Klimawandel könnte die Wasserversorgung in vielen Teilen der Erde zum Problem werden. Forscher haben nun riesige Mengen an Süßwasser unter dem Meeresboden entdeckt. Im Clip: Auch Eisberge könnten gegen Wassermangel helfen.

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Das Wichtigste zum Thema Wasserversorgung

  • Trinkwasser ist für uns Menschen lebensnotwendig. Etwa 1,5 Liter soll ein Erwachsener jeden Tag zu sich nehmen. Durchschnittlich 125 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche insgesamt beim Kochen, Waschen und Co. pro Tag.

  • Deutschland ist ein wasserreiches Land. Nur etwa ein Viertel des Wasser-Angebots wird hierzulande genutzt. Anderswo ist die Lage dagegen teils dramatisch: Ungefähr jeder Dritte hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser.

  • Dabei ist die Oberfläche unseres blauen Planeten zu rund 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Das Problem: Nur etwa 3 Prozent sind Süßwasser. Davon wiederum ist nur ein Bruchteil als Trinkwasser zugänglich. Der Rest befindet sich etwa als Eis an den Polen.

  • Wasser ist zwar kein endlicher Rohstoff wie beispielsweise Erdöl. Faktoren wie der Klimawandel und das weltweite Bevölkerungswachstum grenzen die nutzbare Wassermenge jedoch immer weiter ein.

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Wissenschaftler entdecken Grundwasser unterhalb des Meeresbodens

Ein internationales Forscher-Team unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Universität Malta hat womöglich einen Schlüssel für die weltweite Wasserversorgung gefunden.

Die Wissenschaftler untersuchten sogenannte Offshore-Grundwasservorkommen (OFG), also Ansammlungen von Grundwasser unterhalb des Meeresbodens. Solche OFG befinden sich an vielen Kontinentalrändern. Bereits seit den 1960er-Jahren wusste man davon.

Die Auswertung von weltweit 300 solcher OFG ergab nun: Unter dem Meeresboden schlummern schätzungsweise 1 Million Kubikkilometer Süßwasser. Das entspricht ungefähr dem doppelten Volumen des Schwarzen Meeres.

Laut den Experten des GEOMAR mit Sitz in Kiel (Foto) befinden sich die OFG hauptsächlich in Regionen mit bis zu 55 Kilometern Entfernung zur jeweiligen Küste und in etwa 100 Metern Wassertiefe.
Laut den Experten des GEOMAR mit Sitz in Kiel (Foto) befinden sich die OFG hauptsächlich in Regionen mit bis zu 55 Kilometern Entfernung zur jeweiligen Küste und in etwa 100 Metern Wassertiefe.© Jan Steffen/GEOMAR (CC BY 4.0)

💧 Ist der Trinkwassermangel damit besiegt?

Diese ungeahnten Süßwassermengen könnten künftig die Wasserversorgung unterstützen. Dazu braucht es zunächst aber weitere Forschung.

Unklar ist beispielsweise, mit welchen Technologien das Offshore-Grundwasser abgepumpt und aufbereitet werden kann. Dementsprechend sind auch die Kosten kaum absehbar. Nur wenn eine Förderung günstiger als etwa das Entsalzen von Meerwasser ist, macht eine Nutzung Sinn.

Gleichzeitig müssen vorher auch mögliche Umweltfolgen geklärt werden. Die bisher bekannten Vorkommen entstanden überwiegend in Zeiten mit sehr niedrigem Meeresspiegel in den letzten 2,5 Millionen Jahren. Ob die Vorkommen derzeit neu befüllt werden, ist noch offen.

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Was passiert, wenn der Meeresspiegel steigt?

Was passiert, wenn der Meeresspiegel steigt?

Durch die Erderwärmung entsteht ein großes Problem: Der Meeresspiegel steigt stetig. Aber wo kommt das ganze Wasser eigentlich her? Und wie gefährlich ist das für uns? Wir haben die Antwort.

  • Video
  • 01:05 Min
  • Ab 0

Wasserknappheit ist ein zunehmendes Problem

Aufgrund von Bevölkerungswachstum, wirtschaftlichen Veränderungen und sich wandelndem Konsum steigt der weltweite Wasserverbrauch seit Jahrzehnten. Gleichzeitig verschärft der Klimawandel Wetter-Extreme wie Dürren und Überflutungen.

Der WWF befürchtet daher, dass bis zum Jahr 2050 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten mit sehr hohem Wasser-Risiko leben könnte.

Viele der besonders gefährdeten Regionen liegen in Afrika, Südasien und Südamerika. Aber selbst in Deutschland treten bereits vereinzelt Engpässe auf.

Im Sommer 2020 etwa blieben viele Menschen wegen der Corona-Pandemie zu Hause im Pool, anstatt in den Urlaub zu fahren. An den sehr heißen Tagen waren die Wasserspeicher in einzelnen Kreisen in der Folge zeitweise ungewöhnlich leer.

Wo das Trinkwasser in Deutschland herkommt, erfährst du hier.

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So viel Wasser verbrauchen wir jeden Tag

So viel Wasser haben die Deutschen 2019 verbraucht.
So viel Wasser haben die Deutschen 2019 verbraucht. © Galileo/BDEW

Wie du einfach und effektiv Wasser sparen kannst

🤓 Damit du der Umwelt und deinem Geldbeutel zuliebe weniger Wasser verbrauchst, helfen schon kleine Kniffe im Alltag.

🛁 Anstatt ein ausgiebiges Bad zu nehmen, solltest du lieber duschen: Während eine herkömmliche Badewanne etwa 180 Liter fasst, verbrauchst du in 5 Minuten Duschen nur rund ein Drittel der Menge.

🚿 Tropft der Wasserhahn? Schnell reparieren! Sowohl im Bad als auch in der Küche zahlen sich langfristig außerdem sparsame Aufsätze aus.

🚰 Auch beim Duschen, Händewaschen oder Zähneputzen kannst du den Wasserhahn zwischendurch mal zudrehen.

👖 Von Kleidung bis Gemüse: Bei der Herstellung wird Wasser verbraucht. Sei bei Kauf und Nutzung verantwortungsvoll. Zu häufiges Klamottenwaschen etwa schadet deiner Kleidung und dem Wasser-Sparplan.

🍽 Bevor du Geschirrspüler oder Waschmaschine einschaltest, sollten diese voll sein. Beachte beim Kauf einer neuen Maschine darüber hinaus nicht nur den Preis, sondern auch deren Verbrauch.

🚽 Auch auf dem stillen Örtchen kannst du Wasser einsparen: Nutze die Spartaste oder halte den Spülknopf nicht unnötig lange gedrückt.

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