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Wetter-Prognose

Die Eisheiligen 2024: Wann sind sie und was steckt dahinter?

  • Aktualisiert: 17.04.2024
  • 13:54 Uhr
  • Galileo
Nach einer kalten Nacht Mitte Mai 2020 sind diese Pflanzen mit Frost überzogen. Auch zu den Eisheiligen könnte nochmal Frost kommen. Warum wird es zu der Zeit oft nochmal extrem kalt?
Nach einer kalten Nacht Mitte Mai 2020 sind diese Pflanzen mit Frost überzogen. Auch zu den Eisheiligen könnte nochmal Frost kommen. Warum wird es zu der Zeit oft nochmal extrem kalt?© picture alliance/Stephan Jansen/dpa

Woher kommt eigentlich der Name "die Eisheiligen" und wann schlägt der Spätfrost zu? Hier erfährst du es.

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Inhalt

Wann und was sind die Eisheiligen?

Als Eisheilige gelten 2024 die Tage vom 11. bis 15. Mai. Bis dahin erreichen die Temperaturen in Mitteleuropa meistens bereits zweistellige Werte. Ein schlagartiger Kälte-Einbruch stört jedoch oft unsere Frühlings-Gefühle: Denn in der Nacht fällt das Thermometer plötzlich wieder unter die Grenze von 0 Grad Celsius.

Der Grund: Kalte Polarluft, die nach Mitteleuropa strömt und gleichzeitig klarer Himmel sorgen für möglichen Bodenfrost. Dieses Phänomen tritt schon seit Jahrhunderten ungefähr in der Mai-Mitte auf - für Meteorologinnen und Meteorologen ist es ein sogenannter "Witterungs-Regelfall".

Übrigens: Die Eisheiligen finden nicht überall zur gleichen Zeit statt. In Norddeutschland gelten sie vom 11. bis 13. Mai, in Süddeutschland vom 12. bis 15. Mai. Das liegt daran, dass sie die Kälte von Norden nach Süden ausbreitet.

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Kalte Sophie und Co.: Wie heißen die Eisheiligen?

Die Eisheiligen haben ihren Namen, weil das meteorologische Phänomen meist auf die Namenstage von fünf christlichen Heiligen fiel. Diese Heiligen sind:

  • Mamertus (11. Mai)
  • Pankratius (12. Mai)
  • Servatius (13. Mai)
  • Bonifatius (14. Mai)
  • Sophia (15. Mai), auch bekannt als Kalte Sophie

Allerdings: Durch den Wechsel auf den gregorianischen Kalender Ende des 16. Jahrhunderts sollte die in den Bauernregeln beschriebene Kälte eigentlich eine Woche später als die Namenstage stattfinden.

Die Eisheiligen und ihre Bauernregeln

Die Bauernregeln rund um die Eisheiligen gibt es schon seit Jahrhunderten. Der plötzliche Frost bedrohte die Aussaat und damit auch die Ernte der Bauern. Daher leiteten sie daraus eine Regel ab: Erst wenn die Eisheiligen überstanden waren, konnte die Saat aufs Feld.

In der heutigen Zeit sind die Eisheiligen eher eine Orientierungshilfe. Dank moderner Wettervorhersagen können Garten-Besitzer:innen selbst noch kurzfristig auf Frost-Warnungen reagieren. Außerdem gibt es nicht jedes Jahr in der Mai-Mitte noch einmal Spätfrost. In den vergangenen Jahren fielen die Eisheiligen meist sehr mild aus.

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Eisheilige 2024: Das solltest du tun

Damit die Eisheiligen nicht deine Pflanzen zerstört, solltest du davor nur kälteunempfindliche Pflanzen aussäen. Diese halten auch einen Spätfrost gut aus. Dazu zählen Pflanzen wie Stiefmütterchen, Primeln, Maiglöckchen, Hyazinthen und Hortensien. Ebenfalls anbauen kannst du Gemüse wie Zwiebeln, Kartoffeln, Kohlrabi, Möhren, Radieschen und Blattsalate.

Kälteempfindliche Pflanzen hingegen solltest du am besten erst nach den Eisheiligen anpflanzen - oder sie gut vor dem Spätfrost schützen. Entweder du holst sie während der Zeit nach Innen oder du packst die Pflanzen warm ein. Zu den empfindlichen Pflanzen gehören unter anderem Petunien, Dahlien, Begonien, Oleander, Geranien und Margeriten. Folgendes empfindliches Gemüse solltest du erst nach den Eisheiligen aussäen: Gurken, Tomaten, Zucchini, Paprika, Kürbis, Sellerie. 

So schützt du deine Pflanzen vor Frost

Auch heute empfehlen einige Ratgeber noch immer, bis zum Setzen oder Hinausstellen von Gemüse oder Beeren die Eisheiligen abzuwarten. Die Minustemperaturen können ansonsten die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigen.
Auch heute empfehlen einige Ratgeber noch immer, bis zum Setzen oder Hinausstellen von Gemüse oder Beeren die Eisheiligen abzuwarten. Die Minustemperaturen können ansonsten die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigen.© picture alliance/dpa-Themendienst
Kälteempfindliche Topfpflanzen solltest du erst ins Freie stellen, wenn es warm genug ist, also dauerhaft mindestens 10 °C.
Kälteempfindliche Topfpflanzen solltest du erst ins Freie stellen, wenn es warm genug ist, also dauerhaft mindestens 10 °C.© picture alliance/blickwinkel
Hast du deine Pflanzen bereits draußen stehen, hole sie in frostigen Nächten wieder rein. Alternativ kannst du sie auch mit einer Schutzschicht einwickeln.
Hast du deine Pflanzen bereits draußen stehen, hole sie in frostigen Nächten wieder rein. Alternativ kannst du sie auch mit einer Schutzschicht einwickeln.© picture alliance/dpa-Themendienst
Beetpflanzen schützt du am besten, indem du sie mit Vlies oder ähnlichem abdeckst.
Beetpflanzen schützt du am besten, indem du sie mit Vlies oder ähnlichem abdeckst.© Getty Images
Für bereits gepflanztes Gemüse sind auch Schutzkuppeln eine gute Lösung. Hierfür kannst du zum Beispiel alte PET-Flaschen verwenden.
Für bereits gepflanztes Gemüse sind auch Schutzkuppeln eine gute Lösung. Hierfür kannst du zum Beispiel alte PET-Flaschen verwenden.© Getty Images
Auch heute empfehlen einige Ratgeber noch immer, bis zum Setzen oder Hinausstellen von Gemüse oder Beeren die Eisheiligen abzuwarten. Die Minustemperaturen können ansonsten die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigen.
Kälteempfindliche Topfpflanzen solltest du erst ins Freie stellen, wenn es warm genug ist, also dauerhaft mindestens 10 °C.
Hast du deine Pflanzen bereits draußen stehen, hole sie in frostigen Nächten wieder rein. Alternativ kannst du sie auch mit einer Schutzschicht einwickeln.
Beetpflanzen schützt du am besten, indem du sie mit Vlies oder ähnlichem abdeckst.
Für bereits gepflanztes Gemüse sind auch Schutzkuppeln eine gute Lösung. Hierfür kannst du zum Beispiel alte PET-Flaschen verwenden.
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Eisheilige vs. Schafskälte: Das ist der Unterschied

❄ Während die Eisheiligen einen plötzlichen Spätfrost Mitte Mai bezeichnet, ist die Schafskälte wieder etwas anderes. Sie findet im Juni statt.

❄ Die Schafskälte meint den Zeitraum vom 4. bis 20. Juni. Auch hier kommt es meteorologisch gesehen häufiger zur kalter und feuchter Polarluft. Insbesondere vom 10. bis 12. Juni ist die Wahrscheinlichkeit der Schafskälte besonders hoch.

❄ Die Schafskälte heißt so, weil zu der Zeit die Schafe normalerweise schon geschoren sind. Das plötzlich kalte und wechselhafte Wetter ist für sie dann besonders gefährlich, weil sie schnell auskühlen.

FAQ zu den Eisheiligen

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