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Artenschutz: Wie die kleine Haselmaus große Bauprojekte stoppt

  • Veröffentlicht: 24.11.2020
  • 08:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
Article Image Media
© picture alliance / blickwinkel

Die Haselmaus wiegt nur 15 Gramm - und stoppt doch riesige Planier-Raupen. Wir zeigen dir, wie der Nager und andere bedrohte Tierarten große Bauprojekte vereiteln oder zumindest verzögern.

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Das Wichtigste zum Thema Haselmäuse

  • 2020 stehen 32.000 Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. 9.316 davon sind Wirbeltiere, darunter die Haselmaus. Immer wieder kommt es wegen ihr in Deutschland zu Baustopps.

  • Wo die Haselmaus wohnt und knabbert, müssen die Bagger stillstehen. Im Sauerland verzögerte sie den Bau eines Ausflugslokals, in Hamburg wurde wegen ihr ein zeitweiser Baustopp für ein Gewerbegebiet verhängt.

  • Als 2018 in Bayern eine Umgehungsstraße gebaut wurde, wurde für die Haselmaus sogar eine eigene Brücke zum Überqueren errichtet. Die wurde mit 93.000 Euro so teuer, dass sich sogar der Bund der Steuerzahler beschwerte. Selbst Tierschützer zweifeln ihren Nutzen an.

  • Willst du wissen, für welche anderen Tierarten große Bauprojekte verschoben oder gestoppt wurden, wie Naturschützer die Tiere umsiedeln oder welche extra Schutzmaßnahmen errichtet werden? Dann lies unten weiter.

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Fakten zur Haselmaus

Alle Fakten zur Haselmaus.
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In diesen Ländern ist die Haselmaus verbreitet.
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Hier siehst du die Haselmaus in Aktion

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Baustopp: Hier findest du noch mehr tierische Sieger

🦇 Hufeisennase: Verhindern konnte diese Fledermaus den Bau der Dresdner Waldschlößchenbrücke nicht. Doch der Eröffnungstermin wurde auf Grund von Gerichtsverfahren bis 2013 dreimal verschoben. Autos dürfen während der Flugzeiten jetzt nur 30 km/h fahren. Und eine besondere Leitpflanzung führt die Tiere nun unter der Brücke durch.

🛫 Hirschkäfer: Als 2005 auf dem Frankfurter Flughafen eine Halle gebaut werden sollte, sorgten Hirschkäfer-Larven für einen zeitweisen Baustopp. 50 Baumstümpfe, in denen der Nachwuchs vermutet wurde, mussten erst einmal umgepflanzt werden, bevor die Bagger wieder rollen konnten.

🐹 Feldhamster: Die Mannheimer SAP-Arena musste in der Planungs-Phase um 300 Meter versetzt werden. Der Grund: Auf dem Bauplatz lebten Feldhamster. Mannheim startete daraufhin noch weitere Auswilderungsprogramme für die bedrohten Nager.

🐦 Kiebitz: 2005 wollte der Papst zum Weltjugendtag in Köln bei Hangelar eine Messe halten. Dafür sollte ein Hügel aufgeschüttet werden. Da dort der bedrohte Kiebitz lebte und gleichzeitig noch seine seltenen Kumpels Kreuzkröte und Krickente dort kreuchten und fleuchten, musste sich Benedikt XVI. einen anderen Platz suchen.

🦎 Mauereidechse: Schätzungsweise 4.350 dieser Reptilien blockierten den Bau von 23 Abstellgleisen für den Bahnhof Stuttgart 21. Die sollten nämlich durch deren Lebensraum führen. Die Bahn bot eine Umsiedlung der Echsen auf eine kleinere Fläche an. Tierschützer klagten. Noch ist unklar, inwieweit der Fall den Bau wirklich verzögert.

🌬 Schwarzstorch: In der Eifel gelang es den Vögeln, drei Jahre den Bau eines Windparks zu verzögern, weil sie in unmittelbarer Nähe brüteten. Seit April 2020 wird jedoch weiter gebaut. Es sollen 5 gut 200 Meter hohe Windräder errichtet werden. Neben dem Schwarzstorch sind hier auch die Rotmilane besonders bedroht.

Grünbrücke, Zaun, Tunnel oder per App - Tierschutz im Straßenverkehr

Zäune an Autobahnen sollen das Wild an der Überquerung hindern. Kleinere Zäune verhindern vielerorts  Krötenwanderungen über die Fahrbahn. Sie führen meist zu Röhren, die unter der Straße liegen und durch die die Amphibien auf die andere Seite kommen. Solche Tunnel gibt's auch in größer - für Säuger wie Füchse und Dachse.

Bundesweit führen mehr als 80 Grünbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen. Sie sind meist 50 Meter breit und mit Gras und Büschen bepflanzt. Wir fahren hier also nicht unter einer normalen Brücke durch, sondern einem sicheren Übergang für Tiere.

In Österreich wurde vor Jahren die App "Roadkill" gelauncht. Autofahrer melden digital, wo sie ein überfahrenes Tier sehen. Das kann helfen, Hotspots zu identifizieren, an denen vermehrt Hirsche, Rehe oder Wildscheine auftauchen. Dank dieser Daten können Schutzmaßnahmen eingerichtet werden.

Es ist der erste Schritt zu einer Art Warnsystem per Navi. Die Erfinder wollen so zahlreichen Tieren das Leben retten.

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