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Yandex - Internet auf Russisch

  • Veröffentlicht: 16.12.2020
  • 18:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
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© picture alliance/Artyom Geodakyan/TASS/dpa

Yandex ging Ende der 90er-Jahre mit einer Internet-Suchmaschine an den Start. Heute ist das Mega-Unternehmen die russische Antwort auf Google, Amazon, Paypal, Netflix und Uber.

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Das Wichtigste zum Thema Yandex

  • Yandex startete als russisches Google. 1997 ging die Suchmaschine der Studienfreunde Arkadi Wolosch und Ilja Segalowitsch online - ein Jahr früher als die der US-Firmen.

  • Was im Silicon Valley verschiedene Firmen anbieten, vereint in Russland Yandex. Es gibt einen Kartendienst, Portale für Übersetzungen, Zahlungen wie Paypal oder Taxis à la Uber, einen Food-Lieferanten, Musik- und Film-Streaming, eine Sprachassistentin namens Alice samt Lautsprecher, ein Yandex-Smartphone und vieles mehr.

  • 2019 googelten 53 Prozent der Russen im Internet. 43 Prozent "yandexten". Das sollen monatlich 50 Millionen User sein. Weltweit steht Yandex nach Google, Yahoo und Baidu auf Platz 4 der Suchmaschinen. Seit 2010 gibt es mit Yandex.com eine internationale Version auf Englisch. Die kannst du in Deutschland nutzen.

  • Der Name Yandex soll sich von "Sprach-Index“ herleiten. Aus dem kyrillischen Alphabet übersetzt, steht der erste Buchstabe "Ja“ auch für das Wort "Ich“. Dem wurde dann das Wort "Index" hinzugefügt.

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Galileo vom 2019-01-31

Die Geheimnisse des Internet-Riesen Google

Unheimlich reich und mächtig und er scheint alles und jeden zu kennen: Galileo hat sich den Internet-Riesen einmal genauer angeschaut.

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Yandex - ein Rund-um-Paket

📱 App-Store: Hier warten über 100.000 Apps, darunter auch zahlreiche eigene, zum Beispiel um Theater- oder Konzerttermine zu checken. Mit dem Navi samt Staumelder finden User schneller ihren Weg.

🛒 Online-Shopping: 2002 startete Yandex-Market als Preisvergleichs-Portal, heute schlägt es monatlich 20 Millionen Usern über 160 Millionen Produkte auf rund 21.000 unterschiedlichen Seiten vor. Mit "Beru" bietet der Konzern seit 2018 eine Shopping-Plattform nach dem Muster von Amazon. Ob Kosmetik oder Haushaltsgerät, Käufer finden Produkte in rund 600 Kategorien von über 1.000 Anbietern.

📽 VoD-Plattform: Yandex besitzt einen eigenen Server für Serien und Filme und ging beispielsweise eine Kooperation mit dem britischen Sender BBC ein. Wie auch Netflix will das russische Unternehmen eigene Produktionen senden. Gerüchten zufolge ist ein russisches "House of Cards" in Arbeit.

💵 Bezahldienst: Mit Yandex-Money können Privatleute und Unternehmen den größten russischen Online-Bezahl-Service nutzen - eine Art russisches Paypal. Hier sollen bereits über 18 Millionen E-Geldbeutel registriert sein und täglich 12.000 hinzukommen.

🎼 Musik-Streaming: Über 40 Millionen Songs tummeln sich bei Yandex-Music. Außerdem können Fans auf Playlists zurückgreifen, sich Liedtexte anzeigen lassen oder Konzert-Tickets kaufen. 2019 ging der Konzern eine Kooperation mit Spotify ein.

🚕 Taxivermittlung: Mittlerweile buchen die Moskauer zwei Drittel ihrer Taxifahrten über Yandex. Der Taxi-Service besiegte 2017 sogar Uber und fusionierte auf dem russischen Markt mit dem US-Konkurrenten. Auch Car-Sharing wird angeboten. Außerdem testet das Unternehmen autonom fahrende Autos und will Flugtaxis entwickeln.

🍔 Food-Lieferservice: Hinter Yandex-Eda verbirgt sich ein Lieferservice, der mit ausgewählten Restaurants zusammenarbeitet und in gut 25 größeren russischen Städten das Essen bis zur Haustür bringt. Wer selbst kochen will, kann sich seit 2019 von Yandex-Chef Lebensmittel und Rezepte liefern lassen.

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Vom wilden Experiment zum Internet-Riesen

In den 90er-Jahren bastelten Arkadi Wolosch und Ilja Segalowitsch bereits an einer Suchmaschine, die sich besonders gut durch das kyrillische Alphabet graben konnte.

Zuerst suchte die durch die Bibel, das Handels-, Dienstleistungs- und Patent-Verzeichnis. Die Firma hieß damals noch "Arcadia" und ging dann in "CompTek" über.

1997 ging die Suchmaschine zum ersten Mal online. 2000 gründeten die beiden Erfinder dann das gleichnamige Unternehmen "Yandex". Schritt für Schritt kamen weitere Dienste dazu - inklusive Cloud-Portal, eigenem Browser oder Email-Postfächern.

2011 ging Yandex in den USA an die Börse. Das Unternehmen beschäftigt heute weltweit rund 10.000 Mitarbeiter in 9 Ländern.

2014 eröffnete eine Zweigstelle in Berlin. Hier arbeiten vor allem Software-Entwickler und Designer an der User-Oberfläche.

Die russische Regierung versucht immer wieder Einfluss auf die Firmenleitung zu nehmen, was ihr in kleinen Schritten auch gelingt. Eine komplette Verstaatlichung blieb bisher jedoch aus. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Moskau, offizieller Firmensitz ist allerdings Amsterdam.

2018 setzte Yandex 1,8 Milliarden US-Dollar um.

Erfolg zahlt sich aus

Das Privatvermögen von Yandex-Gründer Arkadi Wolosch wird zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden US-Dollar geschätzt. Damit schaffte er es 2013 in die Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Allerdings gerade einmal auf Platz 1.250. In Russland liegt er meist so auf Platz 85. Hier kommen sie - die echten Finanz-Schwergewichte 2020.

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Die Top-Ten der reichsten Unternehmer weltweit

1️⃣ Der US-Amerikaner Jeff Bezos gründete Amazon und sitzt nun auf 116 Milliarden Dollar.

2️⃣ Microsoft-Gründer Bill Gates soll fast 107 Milliarden Dollar besitzen. 2007 zog er sich bei Microsoft zurück. Gemeinsam mit Ehefrau Melinda gründete er die größte Privat-Stiftung der Welt, die sich für zahlreiche wohltätige Zwecke wie den Kampf gegen Aids einsetzt. Dafür stiftete er ebenfalls Milliarden.

3️⃣ 98,5 Milliarden Dollar gehören dem Franzosen Bernard Arnault. Ungefähr 70 Luxusmarken sind in seinem Konzern LVHM vereint. Dazu gehören: Louis Vuitton, Moet Chandon, Kenzo, Givenchy, Marc Jacobs, Fendi, Bulgari, Tiffany, Hublot. Er ist der reichste Europäer in den Top Ten.

4️⃣ Mit 81,2 Milliarden Dollar nimmt Investor Warren Buffett den 4. Rang ein. Sein Unternehmen Berkshire Hathaway übernahm zahlreiche Unternehmen oder besitzt Großanteile an Firmen wie Gillette und Coca-Cola. Eine Aktie der Firma kostet 200.000 Euro und ist damit die teuerste der Welt.

5️⃣ 2004 gründete er Facebook, 2006 brach er sein Studium ab - und heute besitzt Mark Zuckerberg gut 71,1 Milliarden Dollar.

6️⃣ Der Spanier Amancio Ortega steht unter anderem hinter Mode-Labels wie Zara, Bershka, Pull & Bear oder Massimo Dutti. Er besitzt 70,9 Milliarden Dollar.

7️⃣ Rund 62,5 Milliarden Dollar schwer ist Larry Ellison. Er gründete in den 70ern den Hard- und Software-Konzern Oracle.

8️⃣ Lateinamerikas größter Mobilfunkanbieter America Movil verhalf dem Mexikaner Carlos Slim Helú zu einem Vermögen von 62 Milliarden Dollar.

9️⃣ Der US-Amerikaner Larry Page zählt zu den Mitbegründern von Google und besitzt 60,7 Milliarden Dollar.

🔟 Steve Ballmer kommt auf 59,1 Milliarden Dollar. In den 80ern galt er als erster Manager von Microsoft und war dort seit 2000 für 14 Jahre Geschäftsführer. Heute besitzt er einen Basketballclub, die Los Angeles Clippers.

Diese Marken haben es geschafft: Ihr Name steht für eine ganze Produkt-Familie

Uhu: In den 30er-Jahren erfand der Apotheker August Fischer den ersten gebrauchsfertigen, klaren Kunstharz-Klebstoff der Welt. Sein Name leitet sich wirklich von der großen Eule ab. Damals war es in der Schreibwarenbranche üblich, Produkte nach Vögeln zu benennen.
Uhu: In den 30er-Jahren erfand der Apotheker August Fischer den ersten gebrauchsfertigen, klaren Kunstharz-Klebstoff der Welt. Sein Name leitet sich wirklich von der großen Eule ab. Damals war es in der Schreibwarenbranche üblich, Produkte nach Vögeln zu benennen.© Picture Alliance / dpa
Tempo: Vor 91 Jahren meldete Oskar Rosenfelder von den Papierwerken Nürnberg das Patent für die Taschentücher an. Schon Ende der 80er-Jahre wurden täglich 80 Millionen hergestellt. Den Namen sollen sich Rosenfelder und sein Bruder ausgedacht haben, da ihnen im modernen 1929 alles so schnell erschien.
Tempo: Vor 91 Jahren meldete Oskar Rosenfelder von den Papierwerken Nürnberg das Patent für die Taschentücher an. Schon Ende der 80er-Jahre wurden täglich 80 Millionen hergestellt. Den Namen sollen sich Rosenfelder und sein Bruder ausgedacht haben, da ihnen im modernen 1929 alles so schnell erschien.© Picture Alliance / Norbert Schmidt
Kaba: Das Kürzel steht für "Kakao- und Bananenpulver". Seit 1929 ist es auf dem Markt und wurde in Bremen von Ludwig Roselius erfunden - dem Inhaber von Kaffee HAG.
Kaba: Das Kürzel steht für "Kakao- und Bananenpulver". Seit 1929 ist es auf dem Markt und wurde in Bremen von Ludwig Roselius erfunden - dem Inhaber von Kaffee HAG. © Kaba
Tesa: Eigentlich sollte Tesa 1890 ein Pflaster werden. Doch leider reizte es die Haut zu sehr. Der Labor-Besitzer Oscar Troplowitz dachte sich jedoch: Es klebt so gut! Dann brachte er es 1896 als erstes technisches Klebeband heraus.
Tesa: Eigentlich sollte Tesa 1890 ein Pflaster werden. Doch leider reizte es die Haut zu sehr. Der Labor-Besitzer Oscar Troplowitz dachte sich jedoch: Es klebt so gut! Dann brachte er es 1896 als erstes technisches Klebeband heraus.© Picture Alliance / Christian Charisius/dpa
Autan: 1958 erschien das Mittel gegen Mücken auf dem deutschen Markt, heute ist es in über 70 Ländern erhältlich. Seit 2020 gehört die Marke zum Bayer-Konzern.
Autan: 1958 erschien das Mittel gegen Mücken auf dem deutschen Markt, heute ist es in über 70 Ländern erhältlich. Seit 2020 gehört die Marke zum Bayer-Konzern.© Picture Alliance / dpa
Kärcher: Ursprünglich entwickelte Alfred Kärcher mit seinem 1935 in Stuttgart gegründeten Unternehmen Heiztechnik für die Luftfahrt. 1950 erfand er dann den ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreiniger. Deshalb benutzen wir heute das Verb "kärchern".
Kärcher: Ursprünglich entwickelte Alfred Kärcher mit seinem 1935 in Stuttgart gegründeten Unternehmen Heiztechnik für die Luftfahrt. 1950 erfand er dann den ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreiniger. Deshalb benutzen wir heute das Verb "kärchern".© Picture Alliance / Bodo Marks
Edding: In Hamburg präsentierten Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann 1960 den Textmarker "edding No. 1". Heute umfasst die Palette rund 200 Produkte. Als Startkapital sollen die beiden damals nur 500 Mark besessen haben.
Edding: In Hamburg präsentierten Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann 1960 den Textmarker "edding No. 1". Heute umfasst die Palette rund 200 Produkte. Als Startkapital sollen die beiden damals nur 500 Mark besessen haben.© Picture Alliance/imageBROKER
Tupperware: Der Amerikaner Earl Silas Tupper benannte seine "Ware" nach sich selbst. 1944 gründete er eine Firma, die erst Plastikteile für das Militär herstellte. 2 Jahre später präsentierte er eine runde, wiederverschließbare Kunststoffdose: Die "Wunderschüssel".
Tupperware: Der Amerikaner Earl Silas Tupper benannte seine "Ware" nach sich selbst. 1944 gründete er eine Firma, die erst Plastikteile für das Militär herstellte. 2 Jahre später präsentierte er eine runde, wiederverschließbare Kunststoffdose: Die "Wunderschüssel".© Picture Alliance / Newscom
Uhu: In den 30er-Jahren erfand der Apotheker August Fischer den ersten gebrauchsfertigen, klaren Kunstharz-Klebstoff der Welt. Sein Name leitet sich wirklich von der großen Eule ab. Damals war es in der Schreibwarenbranche üblich, Produkte nach Vögeln zu benennen.
Tempo: Vor 91 Jahren meldete Oskar Rosenfelder von den Papierwerken Nürnberg das Patent für die Taschentücher an. Schon Ende der 80er-Jahre wurden täglich 80 Millionen hergestellt. Den Namen sollen sich Rosenfelder und sein Bruder ausgedacht haben, da ihnen im modernen 1929 alles so schnell erschien.
Kaba: Das Kürzel steht für "Kakao- und Bananenpulver". Seit 1929 ist es auf dem Markt und wurde in Bremen von Ludwig Roselius erfunden - dem Inhaber von Kaffee HAG.
Tesa: Eigentlich sollte Tesa 1890 ein Pflaster werden. Doch leider reizte es die Haut zu sehr. Der Labor-Besitzer Oscar Troplowitz dachte sich jedoch: Es klebt so gut! Dann brachte er es 1896 als erstes technisches Klebeband heraus.
Autan: 1958 erschien das Mittel gegen Mücken auf dem deutschen Markt, heute ist es in über 70 Ländern erhältlich. Seit 2020 gehört die Marke zum Bayer-Konzern.
Kärcher: Ursprünglich entwickelte Alfred Kärcher mit seinem 1935 in Stuttgart gegründeten Unternehmen Heiztechnik für die Luftfahrt. 1950 erfand er dann den ersten europäischen Heißwasser-Hochdruckreiniger. Deshalb benutzen wir heute das Verb "kärchern".
Edding: In Hamburg präsentierten Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann 1960 den Textmarker "edding No. 1". Heute umfasst die Palette rund 200 Produkte. Als Startkapital sollen die beiden damals nur 500 Mark besessen haben.
Tupperware: Der Amerikaner Earl Silas Tupper benannte seine "Ware" nach sich selbst. 1944 gründete er eine Firma, die erst Plastikteile für das Militär herstellte. 2 Jahre später präsentierte er eine runde, wiederverschließbare Kunststoffdose: Die "Wunderschüssel".
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