
Whisky War: Das steckt hinter dem kuriosen Streit zwischen Kanada und Dänemark
"Whisky War": So begann der kuriose Streit
Im wohl passiv-aggressivsten Grenzstreit der Weltgeschichte dreht sich alles um die Hans-Insel. Diese liegt zwischen Grönland und Kanada und hat nichts zu bieten außer karger Felsen.
1973 verhandelten Kanada und Dänemark, zu dessen Reich Grönland gehört, ein neues Grenzabkommen bezüglich der gemeinsamen Wasserstraßen. Darin sollte unter anderem der Kennedy Kanal, eine kleine Meeresenge zwischen Kanada und Grönland, genau aufgeteilt werden.
Kanada und Dänemark konnten sich auf alle Grenzen einigen - bloß die Hans-Insel wollten beide Seiten für sich beanspruchen. Sie wurde deshalb im Abkommen einfach außen vor gelassen.
Seither stritten sich die beiden Länder um die kleine Insel - aber nicht in Form einer direkten Konfrontation, sondern mit einem ganz kuriosen Ritual.
Lage der Hans-Insel
Hier befindet sich die Hans-Insel.
Seit 1973 streiten sich Dänemark und Kanada um die Insel zwischen Grönland und Kanada.
Hans Insel: So kam es zum "Whisky War"
- 🇨🇦
- 🇩🇰
Dänemark konnte das nicht auf sich sitzen lassen und schickte eine Expedition los. Diese tauschte die Flagge mit der dänischen aus - und den Whisky mit dänischen Schnaps. Obendrauf ließen sie noch eine Nachricht da: "Welcome to Danish Island".
- 🥃
Prompt war der "Whisky War" geboren. 49 Jahre lang tauschten Dänemark und Kanada bei Exkursionen die Flaggen des anderen aus und hinterließen ihr eigenes Nationalgetränk auf der Hans-Insel. Ein jahrelanger Konflikt, der viele Diplomat:innen seither beschäftigt hat.
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Ende einer Ära: Dänemark und Kanada einigen sich
Mitte Juni 2022 war es dann endlich soweit: der "Whisky War" wurde begraben. Dänemark und Kanada einigten sich auf die Teilung der um die 1,3 Quadratkilometer großen Hans-Insel und tauschten dabei - wie sollte es auch anders sein - Whisky aus.
Mit dieser Einigung schufen beide Seiten auch eine Neuheit: die erste Landesgrenze zwischen Kanada und Europa!
Obwohl es sich bei dem "Whisky War" lediglich um eine amüsante Streitigkeit handelte, war es beiden Parteien wichtig zu zeigen, dass Grenzkonflikte auch friedlich und diplomatisch gelöst werden können.