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Nikolaus Kopernikus: So veränderte das Genie unser Weltbild

  • Veröffentlicht: 15.05.2022
  • 08:45 Uhr
  • Galileo

Nikolaus Kopernikus stellte alles auf den Kopf. Er entdeckte, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist und sich die Sonne um uns dreht. Seine Entdeckung war so revolutionär, dass er aus Angst seine Erkenntnisse erst viele Jahr später veröffentlichte.

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Das Leben von Nikolaus Kopernikus

  • Nikolaus Kopernikus wurde am 19. Februar 1473 in der Stadt Thorn in Preußen als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Er war der Jüngste von vier Kindern.

  • Zwischen 1491 bis 1503 besuchte Kopernikus verschiedene Universitäten im heutigen Polen und in Italien. Er studierte Freie Künste, Griechisch, Astronomie, Jura und Medizin. Er arbeitete als Astronom, Arzt, Mathematiker und Kartograph. Seine Hauptbeschäftigung war sein Amt in der katholischen Kirche als Domherr des Fürstbistums Ermland.

  • Auf dem Turm des Doms von Frauenburg bei Danzig beobachtete er jahrelang den Nachthimmel. Er will die bis dahin bekannten Planetenbahnen neu berechnen. Teleskope gab es keine und so baute er eigene Instrumente.

  • Er findet heraus: Die Erde dreht sich um ihre eigene Achse und kreist mit anderen Planeten zusammen um die Sonne. Das ist eine Sensation. Bis dahin glaubte man, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist.

  • In seinem Hauptwerk "De revolutionibus orbium coelestium" (auf Deutsch: "über die Umschwünge der himmlischen Kreise") von 1543 beschreibt er zum ersten Mal ein heliozentrisches Weltbild.

  • Kopernikus starb am 24. Mai 1543 in Frauenburg. Sein Lebenswerk, die erste gedruckte Ausgabe seines Buchs, hält er in den Armen.

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Was fand Kopernikus heraus?

Zu Lebzeiten von Kopernikus dominierte in der Wissenschaft seit über 1400 Jahren das geozentrisches Weltbild, auch ptolemäisches Weltbild genannt (nach dem griechischen Mathematiker Ptolemäus).

Das geozentrische Weltbild sieht die Erde als Mittelpunkt des Universums und alle Planeten, die Sonne und der Mond kreisen um eine stillstehende Erde.

Das geozentrische Weltbild wurde über ein Jahrtausend lang als gängige Beschreibung unseres Universums angesehen.
Das geozentrische Weltbild wurde über ein Jahrtausend lang als gängige Beschreibung unseres Universums angesehen.© Adobe Stock

Kopernikus fand durch jahrzehntelange Beobachtungen vom Nachthimmel heraus, dass alle Planeten sich kreisförmig um die Sonne bewegen und sich um sich selbst drehen. Die Erde rotiert nicht starr, sondern schwankt wie ein Kreisel auf ihrer Umlaufbahn. Die Erde dreht sich einmal täglich um ihre Achse und einmal im Jahr um die Sonne.

Daraus schloss Kopernikus, dass nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum unseres Sonnensystems steht. Ein heliozentrisches System entstand, nach dem Griechischen Wort "helios" für "Sonne". Kopernikus Beobachtungen und Berechnungen halfen, die Jahreszeiten und die Tag-und Nachtgleiche besser zu verstehen.

Die Erkenntnisse von Kopernikus markierten den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und werden als „Kopernikanische Wende" bezeichnet. Sie sind ein Meilenstein für die moderne Astronomie und Physik. Galileo Galilei und Johannes Kepler bauten ihre Forschungen auf denen von Kopernikus auf.

Diese Darstellung stammt aus dem Manuskript von Kopernikus und wird als heliozentrisches Weltbild bezeichnet, abgeleitet vom griechischen Wort "helios" für "Sonne".
Diese Darstellung stammt aus dem Manuskript von Kopernikus und wird als heliozentrisches Weltbild bezeichnet, abgeleitet vom griechischen Wort "helios" für "Sonne". © Adobe Stock

Die Entdeckungen von Nikolaus Kopernikus

  • Die Erde dreht sich einmal am Tag um ihre eigene Achse.

  • Die Erde ist nicht das Zentrum des Universums.

  • Die Erde bewegt sich einmal im Jahr auf einer kreisförmigen Bahn um die Sonne.

  • Alle Planeten in unserem Sonnensystem kreisen auf bestimmten Bahnen um die Sonne.

  • Diese Kreise sind unterschiedlich groß. Nicht alle haben einen gemeinsamen Mittelpunkt.

  • Die Bewegung der Sonne, der Planeten und der Fixsterne am Himmel ist nur eine Folge der Erdrotation und des Umlaufs der Erde um die Sonne.

  • Der Abstand zwischen Erde und Sonne ist extrem gering, verglichen mit dem Abstand von der Erde zu den Sternen.

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Wie waren die Reaktionen auf Kopernikus?

Kopernikus war nicht der erste, der ein heliozentrisches Modell vorstellte. Bereits in der Antike hatte der griechische Astronom Aristarchos von Samos (310-230 v.Chr.) eine ähnliche Idee, die sich nicht durchsetzte.

Die katholische Kirche unterstützte Kopernikus zunächst bei seinen astronomischen Forschungen. Die Kirche wollte bessere Kalender haben, um den Anfang der Osterzeit richtig festzulegen, die jedes Jahr auf einen anderen Tag fällt.

Als Kopernikus seine Entdeckungen machte, befürchtete er Spott, Verleumdung oder Verbannung. Das heliozentrische Weltbild zeigt die Erde als "gewöhnlichen" Planeten und die Menschen ohne einzigartige Rolle der Mitte des Universums. Das widersprach der kirchlichen Weltanschauung und bedrohte die Vormachtstellung der Kirche in der Gesellschaft.

Kopernikus behielt seine Forschungen über 30 Jahre lang für sich. Erst kurz vor seinem Tod veröffentlichte er seine Manuskripte als Buch namens "De revolutionibus orbium coelestium" ("über die Umschwünge der himmlischen Kreise").

Die Kirche bezeichnete das Werk von Kopernikus als Ketzerei. Martin Luther nannte Kopernikus einen Narren. Jahre später wurde Galileo Galilei verhaftet, von der Kirche unter Hausarrest gestellt und gezwungen zu sagen, die Erde bewege sich nicht.

1616 setzt der Papst das Werk auf den Index der verbotenen Bücher. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es von der katholischen Kirche wieder freigegeben.

Weitere Fakten über Nikolaus Kopernikus

🌟 Nach Kopernikus wurden das chemische Element Copernicium, der Stern Copernicus, der Mondkrater Copernicus und der Asteroid Coppernicus benannt. Auch die Universität Toruń, das Nürnberger Planetarium und der Breslauer Flughafen tragen seinen Namen.

🇪🇺 Kopernikus wird von deutscher und polnischer Seite jeweils als Landsmann angesehen. Kopernikus ist im heutigen Polen geboren, lebte aber in einer deutschsprachigen Gemeinde. Der Streit ging sogar auf EU-Ebene, blieb aber ergebnislos.

🔭 Zu der damaligen Zeit machten Astronomen Beobachtungen mit bloßem Auge. Galileo Galilei schaute als erster mit einem Teleskop in die Sterne, doch er wurde erst 20 Jahre nach Kopernikus' Tod geboren. Kopernikus baute sich seine eigenen provisorischen Geräte.

⛪ Kopernikus wurde 1543 in der Nähe des Frauenburger Doms beerdigt, doch jahrhundertelang wusste man nicht genau wo. Erst 2005 wurden seine sterblichen Überreste bei Ausgrabungen gefunden und identifiziert.

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