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Das Blockbuster-Projekt: Wie Künstliche Intelligenz Kino-Flops verhindern soll

  • Veröffentlicht: 15.11.2020
  • 14:00 Uhr
  • Sven Hasselberg
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© imago images/Steinach

Künstliche Intelligenz soll in Zukunft berechnen, ob ein Film Hit oder Flop wird. Wir erklären dir, wie der Blockbuster-Algorithmus funktioniert.

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Das Wichtigste zum Thema Blockbuster

  • 7 von 10 Filmen sind ein Flop. Sie spielen also nicht genügend Geld ein, ihre Produktions- und Marketingkosten sind zu hoch. Jetzt will ein deutscher Gründer in Hollywood mit einem Algorithmus vorhersagen, welche Filme Erfolge feiern.

  • Der Algorithmus der Firma Cinelytic wertet Informationen von 90.000 Filmen aus. Weitere Daten von 550.000 "Talenten" wie Schauspielern, Regisseuren und Drehbuchautoren werden von der Künstlichen Intelligenz ebenfalls einkalkuliert.

  • Am Ende steht ein Ergebnis, das den Produzenten prophezeit, wie wahrscheinlich ein finanzieller Erfolg sein wird. Der Haken dabei: Die KI nimmt ihre Daten aus der Vergangenheit. Wie will sie also Newcomer unter den Schauspielern bewerten - oder aktuelle Themen, die den Zeitgeist treffen?

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So programmiert der neue Algorithmus Erfolg

Der Algorithmus von Cinelytic berechnet anhand unzähliger Daten zum Beispiel, welches Film-Genre beliebt ist, in welchen Filmen und Zusammensetzungen Schauspieler oder Regisseure ein Erfolg sind - und wie sich der steigern ließe, wenn die Produzenten beispielsweise die Besetzung austauschen.

Analog wurde das schon früher praktiziert. So befragten die Produktionsfirmen Zuschauer in Testvorführungen, wie ihnen das Ende eines Films gefiel, und änderten es wenn nötig ab.

Auch Besetzungswünsche wurden in kleinen Fokus-Gruppen abgefragt - aber das war natürlich nicht zu vergleichen mit der Datenmenge, die die Künstliche Intelligenz im Verfahren von Cinelytic auswertet. Große Studios wie Sony Pictures und Warner Brothers sollen bereits mit Cinelytic zusammenarbeiten.

Auch Streaming-Dienste wie Netflix verlassen sich auf Algorithmen. So wird das Sehverhalten der Abonnenten genau beobachtet und ermittelt, welche Produkte die größten Markt-Chancen haben.

2019, also vor Corona, kauften die Deutschen noch 120 Millionen Kino-Tickets - 12,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Umsatz lag bei über 1 Milliarde Euro. Derzeit sind wegen der Pandemie viele Kinos in Existenznot.

Die Streaming-Dienste dagegen verzeichnen wegen der weltweiten Lockdowns einen Zuwachs der Abonnentenzahlen. Man muss abwarten, was das für den Erfolgs-Algorithmus bedeutet.

Diese Filme zählen zu den größten Flops aller Zeiten

🏴‍☠️ Die Piratenbraut: Geena Davis suchte 1995 einen Schatz und hat ihn an den Kinokassen nicht gefunden. Jahrelang galt der Film als größter Flop aller Zeiten und soll 173 Millionen Dollar Verlust gemacht haben.

🛸 John Carter: Disney griff 2012 mit dem Science-Fiction-Film nach den Sternen und stürzte ab. Nicht einmal die Werbung in den Pausen des Super-Bowls konnte helfen. Geschätzter Verlust: 200 Millionen Dollar.

🌔 Pluto Nash: Die Komödie mit Eddie Murphy spielt auf dem Mond. Die Zuschauer fanden sie allerdings unterirdisch. Der Film von 2002 soll weltweit nur 7 Millionen Dollar an den Kinokassen eingespielt und 134 Millionen Dollar Verlust gemacht haben.

🏜 Sahara: Penelope Cruz und Matthew McConaughey saßen 2005 auf dem Trockenen. Geschätzte 100 Millionen Dollar Miese machte der Abenteuerfilm, in dem die Helden gegen eine unbekannte Seuche kämpfen.

💋 Stadt, Land, Kuss: Wegen ständiger Verzögerungen beim Dreh sorgte diese romantische Komödie von 2001 für geschätzte 100 Millionen Dollar Verlust. Auch Stars wie Diane Keaton oder Goldie Hawn konnten am Ende nicht genügend Zuschauer überzeugen, sich ein Ticket zu kaufen.

🗡 Der 13. Krieger: Antonio Banderas schwang 1999 in diesem Abenteuerfilm das Schwert. Obwohl Jurassic-Park-Autor Michael Crichton die Buchvorlage lieferte und auch für Drehbuch und Regie mitverantwortlich war, stand am Ende ein Minus von geschätzten 100 Millionen Dollar.

Sindbad Legend of the Seven Seas: Dieser klassische Zeichentrick-Film aus dem Hause Dreamworks konnte 2003 gar nicht punkten. Mit 170 Millionen Dollar Verlust soll er an den Kinokassen untergegangen sein - trotz der Synchron-Stimme von Brad Pitt.

🤠 Lone Ranger: Obwohl Johnny Depp mit "Fluch der Karibik" zuvor die Kassen klingeln ließ, wurde dieser Western aus dem Jahr 2013 eine einsame Sache. Er soll ein Minus von 165 Millionen Dollar gemacht haben.

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