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"Jemandem auf den Schlips treten": Warum sagen wir das so?

  • Veröffentlicht: 11.05.2020
  • 09:45 Uhr
  • Heike Predikant

Die Redewendung kennt man. Doch was hat eine Beleidigung mit einem Schlips zu tun? Und handelt es sich wirklich um eine Krawatte? Wir verraten dir, woher der Spruch kommt und was es damit auf sich hat.

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Schlaumeier-Wissen

😒 "Jemandem auf den Schlips treten" bedeutet, jemandem zu nahe zu treten. Man beleidigt ihn, brüskiert ihn. Derjenige fühlt sich dann auf den Schlips getreten, ist verletzt und gekränkt.

👔 Mit Schlips ist eine Krawatte gemeint, oder? Und geht die Redewendung in dem Fall womöglich auf eine Hochzeitstradition zurück? Falsche Fährte!

🕴️ Ursprünglich handelte es sich um den "Slip" (später "Schlips"). So nannte man den Zipfel der Gehröcke, die Männer im 19. Jahrhundert trugen. Die spitz zulaufenden Enden der doppelreihigen Jacken reichten bis fast auf den Boden.

👣 Beim Spaziergang durch die Stadt konnte es daher passieren, dass man seinem Vordermann versehentlich auf den Schlips stieg. Die Folge: Der Gehrock war ruiniert und der Träger verärgert.

🍷 "Einen hinter den Schlips gießen"? Ja, soll heißen: Alkohol trinken. Hier ist tatsächlich die Krawatte gemeint. Wie auch bei "einen hinter die Binde kippen".

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Damit bist du trittsicher unterwegs – redensartlich

Auf der Stelle treten = nicht vorankommen, keine Fortschritte erzielen
Stammt aus dem Militär. Lautete beim Exerzieren der Befehl "Auf der Stelle treten!", mussten die Soldaten auf demselben Fleck marschieren.

In den Hintergrund treten = an Bedeutung/Beachtung verlieren
Wird so erklärt: In einem Theater gibt es gestaffelte Bühnenflächen. Wer gerade die wichtigste Rolle spielt, tritt in den Vordergrund, die anderen Schauspieler treten zurück.

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Ins Fettnäpfchen treten = sich ungeschickt/unsensibel äußern oder verhalten
Bezieht sich auf den Napf mit (Stiefel-)Fett, der früher in Bauernhäusern stand. Warf ihn jemand versehentlich um, verärgerte er die Hausfrau.

Für jemanden in die Schranken treten = sich für jemanden einsetzen, für jemanden Partei ergreifen
Geht auf das mittelalterliche Tunierwesen zurück. Die Kämpfenden traten sich innerhalb der Turnierschranken gegenüber - und nahmen stellvertretend für einen Schwächeren den Kampf mit dem Gegner auf.

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