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Fuß vom Gas! Künstliche Schlaglöcher und Gemälde statt Blitzer

  • Veröffentlicht: 31.01.2020
  • 18:19 Uhr
  • Sven Hasselberg

Hat die Radarfalle ausgedient? Andere Länder sind kreativ und setzen auf künstliche Schlaglöcher, Farbe und Polizeiautos aus Pappe. Bremsen lohnt sich: Die Geldbußen sind happig.

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Das Wichtigste zum Thema Raser

  • Überhöhte Geschwindigkeit verursacht 11,4 Prozent der Unfälle mit Verletzten in Deutschland. Damit belegt es Platz 3 der Unfallursachen - nach falschem Abbiegen oder Wenden und dem Missachten der Vorfahrt.

  • 2019 gingen in Deutschland rund 4.600 festinstallierte Blitzer auf Raser-Fang. 80 Prozent der Autofahrer halten solche Kontrollen für sinnvoll. Krass: Die Stadt Hamburg nahm durch feste Blitzanlagen 2018 fast 19 Millionen Euro ein und Stuttgart etwa 11 Millionen.

  • Durch Kunst auf Straßen in den USA, sank die Geschwindigkeitsübertretungen um bis zu 35 Prozent. Die Fahrer sind neugierig und drosseln deswegen das Tempo.

  • Bei der Frage nach einem Tempolimit von 130 Stundenkilometer auf der Autobahn ist Deutschland geteilt. Je nach Umfrage halten sich Zustimmung oder Ablehnung zwischen 40 und 50 Prozent in etwa die Wage.

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Mit Köpfchen gegen Raser

Beim Rasen spielt die Psychologie eine große Rolle. Mit Farbe und jeder Menge schlauer Täuschungsmanövern tricksen kreative Ideen Raser aus:

  • In Island und Österreich wirken mit Hilfe gezeichneter Schatten einige Zebrastreifen durch 3-D-Effekt so, als ob sie sich aus der Straße erheben. Am "Schwebrastreifen" denkst du, du steuerst auf eine Erhöhung zu und fährst langsamer. In Thüringen verboten die Behörden 2018 jedoch einen Versuch.
  • Das US-Projekt Asphalt Art Initiative zeichnet große Bilder auf die Straße. Da die Fahrer neugierig werden, verringern sie die Geschwindigkeit. Die Unfallstatistik sank um bis zu 35 Prozent.
  • Künstliche Schlaglöcher: „Actibump" kommt aus Schweden und besteht aus einer in die Straße eingelassene Stahlplatte. Rauscht ein Auto mit zu hoher Geschwindigkeit heran, senkt sich die Platte und der Fahrer wird durchgerüttelt. Die Stadt Hanau in Hessen will es testen.
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© picture alliance/dpa
  • Pappaufsteller von falschen Polizeiautos parken in der Türkei am Straßenrand, um so Raser zu täuschen. Die Polizei von Nottingham denkt darüber nach, den Trick zu übernehmen.
  • Auf der A1 nahe Burscheid wurde getestet, ob eine falsche Baustelle die Geschwindigkeit der Autos drosselt. Das klappte zwar, allerdings warnten Verkehrsexperten, dass dadurch erhöhte Aggressionen entstehen und sich die Akzeptanz für echte Baustellen verringern könnte.
  • 2019 leuchten Fahrradwege rot. Städte wie München und Frankfurt am Main folgten vermehrt diesem Beispiel und bemalten besonders Kreuzungen. Dies verhilft zu mehr Aufmerksamkeit. In gewöhnlichen Straßen führt es dazu, dass weniger Autos darauf wild parken.
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In diesen EU-Ländern ist Rasen richtig teuer!

Wer rast, zahlt! Bußgelder sollen Fahrern den Fuß vom Gas ziehen. Die verschiedenen Länder setzen die Schmerzgrenze zur Abschreckung allerdings unterschiedlich hoch an: was in Deutschland 280 Euro Bußgeld kostet, kann in Österreich über 2.000 Euro und in Großbritannien sogar bis zu 5.600 Euro kosten.

Die Niederländer kalkulieren die Strafe abhängig vom Gehalt. Die Schweiz hat 2013 besonders harte Gesetze erlassen. Neben einem Führerscheinentzug kann das Gericht das Auto einziehen und der Fahrer muss eventuell sogar ins Gefängnis. Höchststrafe: 4 Jahre!

Quelle: ADAC
Quelle: ADAC© Galileo
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Farbe im Schilderwald

🍄 Rot weckt unsere Aufmerksamkeit. So leuchten etwa giftige Pilze oder Beeren in dieser Farbe. Deshalb sind gerade Warn- oder Verbotsschilder wie das Stoppschild oder "Vorfahrt gewähren" rot.

🌞 Strahlendes Gelb sieht man schon von Weitem. So ziert es oft Schilder mit Signalwirkung wie "Vorfahrt" und "Umleitung", "Ausfahrt" oder das Ortsschild.

🌎 In der Farbpsychologie steht Blau für Zuverlässigkeit, Vertrauen und Freundlichkeit. Deshalb ist es die Farbe vieler Gebotsschilder wie "Einbahnstraße", "Fußgängerweg" und "Parkplatz".

💭 Weiß gilt als unschuldig und neutral. Zusatzschilder, wie "frei für Fahrräder", unter einem roten "Durchfahrt verboten-Schild" lenken nicht von der eigentlichen Botschaft ab.

🍀 Grün, die Farbe der Natur, kommt fast nie auf Verkehrsschildern vor. Besonders wichtig ist sie jedoch bei der Ampel. Grün gilt als positives Zeichen.

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