
Chronobiologie: So tickt deine innere Uhr
Die innere Uhr taktet unseren Schlaf-Rhythmus
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Wie die innere Uhr des Menschen tickt, untersucht die Chronobiologie. Sie unterscheidet verschiedene Schlaf-Typen.
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Eulen sind Nachtmenschen. Sie werden abends richtig aktiv und gehen spät ins Bett. Morgens schlummern sie aus und brauchen Zeit, bis sie richtig aktiv werden.
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Lerchen sind Frühaufsteher. Sie wachen zeitig auf und sind schon beim ersten Sonnenstrahl voll leistungsfähig. Abends fallen sie früh ins Bett.
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Die Gene und das Alter bestimmen mit, zu welchem Typ du zählst. Neugierig? Dann teste dich in unserem Quiz unten.
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Studien zeigen: Die Anzahl an Eulen- und Lerchentypen ist in etwa gleich. Allerdings lassen sich 60 Prozent aller Menschen gar nicht klar einteilen.
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Deine innere Uhr ist auch dafür verantwortlich, dass du nach einem Langstreckenflug unter Jetlag leidest.
So schlafen wir
So schlafen wir
Von unserem Schlaf kriegen wir eigentlich nicht viel mit. Ein paar Fetzen von unseren Träumen bleiben uns vielleicht am Morgen noch. Unser Gehirn ist in der Nacht aber häufig aktiver, als am Tag. Wir erklären: Was steckt dahinter?
Quiz: Was weißt du über Träume?
Das Alter dreht mit an der inneren Uhr
Was hat es mit der Frühjahrsmüdigkeit auf sich? Interview mit Schlafforscher Prof. Ingo Fietze (Leiter Interdisziplinäres Schlafmedizinische Zentrum der Charité Berlin)
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Es gibt so etwas wie Frühjahrsmüdigkeit. Viele fühlen sich gerädert. Aber das Phänomen hat nicht allein mit Schlafmangel zu tun. Dennoch schlafen wir in der wärmeren Jahreszeit etwa eine halbe Stunde weniger als im Winter.
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Was im Frühjahr passiert: Der Körper kommt aus seinem Sparmodus. Wir bekommen mehr Wärme und Licht. Licht unterdrückt Müdigkeit und der Hormonhaushalt stellt sich um. Zudem verändert sich die Ernährung.
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Durch die wärmeren Temperaturen weiten sich die Blutgefäße - vor allem bei Frauen sinkt der Blutdruck. Der Kreislauf hat noch einen Hangover nach dem Winterschlaf. Auch die schwankenden Temperaturen machen ihm zu schaffen. Das alles führt dazu, dass manche Menschen sich schlapp fühlen.
In Bunkern erforschten Biolog:innen die innere Uhr des Menschen
Kein Tageslicht, keine Uhren, kein Fernsehen, kein Kontakt zur Außenwelt - unter diesen Bedingungen harrten Freiwillige für Wochen und teils sogar Monate in Bunkern aus. Das alles geschah im Dienste der Forschung. Im Andechser Schlaflabor wollten Wissenschaftler:innen herausfinden, in welchem Rhythmus Menschen ohne den Einfluss äußerer Faktoren schlafen, essen und wach sind. Die Versuche gelten als die Geburtsstunde der Chronobiologie, also der Erforschung der inneren Uhr.

1973: Der Wissenschaftler Rütger Wever überwacht Menschen im Bunker-Laboratorium im Andechser Ortsteil Erling.
© Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem
Oft nahmen Student:innen an den Versuchen teil. Sie nutzten die Zeit im Bunker, um für ihre Prüfungen zu lernen. Das Bild unten zeigt eines der Versuchs-Appartments, in dem die Menschen lebten.

Würdest du dich hier wohl führen? So sahen die Versuchs-Appartements aus.
© Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin-Dahlem