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Steuern, Krankschreibung und Co.: Das ändert sich 2023

  • Veröffentlicht: 01.01.2023
  • 07:45 Uhr
  • Amelie Geibel

In 2023 bekommen die Deutschen an vielen Stellen mehr Geld - ob bei den Steuern, Entlastungspaketen oder beim Bürgergeld. Einiges wird aber auch teurer. Erfahre hier, was sich 2023 so alles ändern wird.

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Strompreisbremse soll Verbraucher:innen entlasten

🔌 Um den steigenden Stromkosten entgegenzuwirken, wird die Bundesregierung den Strompreis ab März 2023 deckeln. Die Regel gilt bis April 2024 und auch rückwirkend für Januar und Februar 2023.

🔌 Die Strompreisbremse senkt den Preis für Privathaushalte auf 40 Cent pro Kilowattstunde, und zwar für 80 Prozent des Vorjahresverbrauches. Verbrauchst du mehr, musst du dafür den normalen Marktwert bezahlen.

🔌 Mehr Informationen findest du in unserem Artikel zur Strompreisbremse.

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Gaspreisbremse deckelt Energie-Kosten

Auch in Sachen Gaspreise werden die Bürger:innen 2023 unterstützt. Die Gaspreisbremse startet im März und soll bis April 2024 gelten. Auch hier wird es rückwirkend für Januar und Februar 2023 Erstattungen geben. Wie soll der Deckel aussehen? Für Privat-Haushalte wird der Gaspreis auf 12 Cent pro Kilowattstunde begrenzt - und zwar für 80 Prozent des Vorjahresverbrauches.

Du kommst bei den Entlastungen für Gas und Strom durcheinander? Hier findest du eine Übersicht über das Entlastungspaket.

Deutschlands Bekämpfung der Gaskrise

Die Gaskrise macht vielen Haushalten deutschlandweit zu schaffen, denn die Preise explodieren und viele haben Angst davor, dass das Gas komplett abgedreht wird. "Galileo" zeigt, wie in Deutschland dagegen angekämpft wird.

  • Video
  • 19:06 Min
  • Ab 12
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CO2-Abgabe für Mieter:innen

🏡 Ab 2023 trägst du die CO2-Abgabe für das Heizen nicht mehr allein. Die Kosten wirst du dir künftig mit deinem Vermieter oder deiner Vermieterin teilen.

🏡 Wie viel du von der CO2-Abgabe selbst zahlen musst, hängt künftig davon ab, wie klimafreundlich das Gebäude ist. Je höher der CO2-Ausstoß ist, desto mehr müssen Vermieter:innen prozentual übernehmen. Ist das Gebäude aber sehr klimafreundlich gebaut, liegt die Hauptlast bei dir.

🏡 Erfahre mehr zur CO2-Abgabe für das Heizen!

49-Euro-Ticket geht als "Deutschlandticket" an den Start

Das 9-Euro-Ticket vom Sommer 2022 soll einen Nachfolger bekommen - und zwar das sogenannte "Deutschlandticket". Das bundesweite 49-Euro-Ticket sollte eigentlich direkt im Januar 2023 an den Start gehen, wurde jedoch nach hinten geschoben. Derzeit wird es im April erwartet.

Das "Deutschlandticket" wirst du nur online als monatlich kündbares Abo erwerben können. Es gilt dann im Nahverkehr (Bus, U-Bahn, S-Bahn und Regionalzug) in ganz Deutschland.

Übrigens: Auch für Autofahrer:innen ändert sich 2023 einiges.

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Bürgergeld ersetzt Hartz IV

💶 Hartz IV wird abgelöst! Ab dem 1. Januar geht das sogenannte Bürgergeld an den Start. Ab dem Zeitpunkt bekommen Bedürftige mehr Geld. Für Alleinstehende sind es zum Beispiel monatlich mehr als 50 Euro zusätzlich.

💶 Einige Teile der Reform treten allerdings erst am 1. Juli in Kraft. Dann soll sich die Betreuung im Jobcenter verbessern und die Vermittlung besser gelingen. Außerdem dürfen Menschen, die Bürgergeld beziehen, künftig mehr nebenher verdienen.

Mehr Wohngeld für mehr Haushalte

🏠 Das Wohngeld wird ausgeweitet: Künftig haben deutlich mehr Haushalte Anspruch auf die Bezuschussung.

🏠 Außerdem wird das Wohngeld erhöht: Künftig gibt es rund 370 Euro im Monat- fast doppelt so viel wie vorher.

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Elektronische Krankschreibung und E-Rezept

🤒 Ab 1. Januar brauchst du deine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung, auch Krankschreibung genannt, nicht mehr an deinen Arbeitgeber schicken. Das passiert künftig komplett elektronisch.

🤒 Ab 2023 gibt es nur noch die eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung). Sie wird von deiner Arztpraxis automatisch an deine Krankenkasse geschickt, wo sie dein Arbeitgeber dann einsehen kann.

🤒 Beim Arzt oder bei der Ärztin bekommst du dann nur noch einen Ausdruck für dich selbst. Auf den solltest du aber bestehen.

🤒 Was sich nicht ändert: Du solltest dich natürlich weiterhin rechtzeitig bei deinem Arbeitgeber krankmelden. Denke auch daran, dir ein Folge-Attest zu holen, falls du es brauchst.

🤒 Achtung: Wirst du genau zum Jahreswechsel krank, kann es sein, dass das neue System noch hakt. Allerdings liegt in diesem Falle die Schuld natürlich nicht bei dir.

👩‍⚕️ 2023 wird auch das E-Rezept an den Start gehen. Künftig wirst du für deine Medikamente einen QR-Code bekommen, den du dann einfach in der Apotheke vorzeigen kannst. Das klappt mit der E-Rezept-App oder einfach ausgedruckt. So weit jedenfalls die Theorie. Das neue System soll voraussichtlich ab Sommer 2023 funktionieren.

Steuer-Änderungen: Hier bekommst du 2023 mehr Geld

💸 Der Grundfreibetrag wird angehoben: Ab 2022 musst du erst ab einem Einkommen von über 10.908 Euro Einkommens-Steuer zahlen. Ab 2024 liegt die Grenze bei 11.604 Euro.

💸 Die Home-Office-Pauschale steigt: Ab 2023 kannst du pro Tag 6 Euro geltend machen und das für maximal 210 Tage im Home Office. Insgesamt ist also eine Pauschale von bis zu 1.260 Euro möglich. Außerdem wird die Pauschale nun entfristet.

💸 Auch der Arbeitnehmer-Pauschbetrag wird angehoben: Du kannst ab 2023 Werbungskosten von bis zu 1.230 Euro ohne Belege geltend machen.

💸 Mehr gibt's auch beim Sparer-Pauschvertrag: Ab 2023 wächst der Betrag von 801 Euro auf 1.000 Euro. Erst ab dieser Grenze musst du künftig für deine Kapital-Erträge Steuern zahlen. Checke also ab Jahreswechsel deine eingerichteten Freistellungs-Aufträge.

Was wird 2023 teurer?

🤒 Die Krankenkassen-Beiträge steigen: Bisher liegen die Beiträge durchschnittlich bei 15,9 Prozent des Bruttolohns. Ab 2023 werden sie wahrscheinlich im Schnitt auf 16,2 Prozent ansteigen.

Fliegen wird deutlich teurer: 2023 werden die Flugpreise laut Prognosen um bis zu 46 Prozent erhöht. Die größten Preis-Anstiege wird es bei Swiss und Lufthansa geben. Andere Airlines wie British Airways oder easyJet bleiben preislich gleich oder werden sogar günstiger.

📺 Netflix wird strenger: Netflix will 2023 gegen Account-Sharing vorgehen. Wer erwischt wird, kann sein Profil entweder in einen eigenständigen Account umwandeln - oder einen Aufpreis zahlen. Wie teuer die Zusatz-Accounts sein werden, ist noch unklar.

🚬 Rauchen wird teurer: Ab 2023 steigt die Tabak-Steuer. Für Raucher:innen heißt das konkret: Das Päckchen Zigaretten wird künftig 10 Cent teurer sein.

Bahn schränkt Entschädigungen ein

Die Deutsche Bahn ändert ab 2023 ihre Regeln für Entschädigungen. Hat dein Zug wegen Unwetter Verspätung oder fällt gar aus, bekommst du dafür künftig kein Geld mehr. Das gilt für alle "außergewöhnlichen Umstände wie extreme Witterungsbedingungen oder große Naturkatastrophen".

Aber nicht nur das: Die Bahn schließt auch Entschädigungen bei Störungen wegen Gesundheitsrisiken (zum Beispiel Pandemien) oder bei Störungen durch Dritte aus.

Das ändert sich auch 2023

🇭🇷 Euro in Kroatien: Ab dem 1. Januar 2023 wechselt Kroatien die Währung. Der Euro löst damit den Kuna ab. Mit dieser Änderung haben 20 der 27 EU-Staaten dieselbe Währung.

🥤 Wehrweg-Pflicht bei Take Away: Läden, die Essen to go anbieten, müssen ab 2023 neben Einwegverpackungen auch Mehrwegverpackungen anbieten - und zwar ohne Aufpreis. Pfand ist allerdings erlaubt. Die Pflicht gilt nur für Läden mit mehr als fünf Mitarbeiter:innen und einer Ladenfläche von mehr als 80 Quadratmetern. In kleineren Läden kannst du aber selbst Mehrweg-Behälter mitbringen.

💡 Aus für bestimmte Energiesparlampen: Ab dem 25. Februar 2023 werden sogenannte "Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel" nicht mehr verkauft. Ab 25. August sind auch T8- und T5-Leuchtstoffröhren nicht mehr erlaubt. Am 21. September folgt ein Verbot für Halogen-Pins (G4,GY6.35, G9).

🐖 Neues Tierwohl-Label: Ab Sommer 2023 wird zunächst Schweinefleisch neu gekennzeichnet. Ein schwarz-weißes Rechteck wird dabei die Haltungsform in fünf Stufen einteilen: Bio, Auslauf/Freiland, Frischluftstall, Stall+Platz und Stall.

Arbeitszeit-Erfassung verpflichtend: Seit einigen Monaten steht fest, dass Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Angestellten erfassen müssen. Aber wie? Genau das soll ein Gesetzes-Entwurf im ersten Quartal 2023 aufklären.

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