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#Wirbleibenzuhause: Wie lange müssen wir noch durchhalten?

  • Veröffentlicht: 31.03.2020
  • 20:00 Uhr
  • Galileo
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© picture alliance / foto2press

Die erste Woche mit Ausgangsbeschränkungen ist geschafft. Aber: Mit einer Woche ist es nicht getan. Wir erklären, warum es noch etwas dauern wird.

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Das Wichtigste zum Thema Corona-Maßnahmen

  • 2 Wochen sind Schulen nun geschlossen, seit einer Woche gelten deutschlandweit Kontakt - und Ausgangsbeschränkungen.

  • In Bayern und im Saarland wurden die Ausgangsbeschränkungen nun verlängert. In Bayern bis zum 19. April, im Saarland bis einschließlich 20. April.

  • Auch wegen der massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft kamen zuletzt Stimmen auf, die eine langsame Lockerung der Corona-Maßnahmen fordern.

  • Aber: Bei einer Lockerung droht ein erneuter exponentieller Zuwachs an Neuinfektionen. Wieso das so ist und ab wann eine Lockerung dennoch denkbar ist, erklären wir auf dieser Seite.

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Wieso müssen wir noch warten?

👀 Die aktuellen Corona-Fallzahlen sind ein Blick in die Vergangenheit. Es ist noch zu früh, um Schlüsse zu ziehen.

⏳ Da die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt, haben sich möglicherweise viele noch vor Beginn der Kontakt- beziehungsweise Ausgangsbeschränkung angesteckt.

👨‍⚕️ Dazu kommt: Bis ein Test im Labor ausgewertet ist und die Zahlen beim Robert Koch-Institut angekommen sind, vergehen ebenfalls mehrere Tage.

📆 Ob die Beschränkungen also hinreichend wirken, können wir frühestens Ende dieser Woche sehen.

🏫 Was aber schon einmal gut ist: Deutschlandweit sinkt die Ausbreitungsgeschwindigkeit in den letzten Tagen kontinuierlich.

#flattenthecurve: Was bedeutet das?

Der Hashtag macht derzeit auf Social Media die Runde. Doch was steckt eigentlich dahinter?

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Das Ziel

Die Kurve von Covid-19-Neuinfektionen sollen durch die Maßnahmen so nach unten gedrückt und in die Länge gezogen werden, dass unser Gesundheitssystem nicht überbelastet wird. Im Netz gibt es dazu viele Hashtags. Der aktuellste, #Stopthespread, zeigt 3 Auswirkungen, die von der Reaktion von uns allen abhängen. Best Case Scenario: Verzichten wir auf jegliche soziale Kontakte, dämmen wir die Ausbreitung so ein, dass das Gesundheitssystem ausreichend Kapazität für die Behandlung von allen hat.

Mathematische Modelle - Was passiert, wenn...?

Du kannst viel bewirken, wenn du deine sozialen Kontakte einschränkst!
Du kannst viel bewirken, wenn du deine sozialen Kontakte einschränkst! © SignerLaboratory
Eine mögliche Vorgehensweise: Die Maßnahmen könnten flexibel gelockert oder angezogen werden - entweder bis die meisten (44 bis 65 Millionen Deutsche) infiziert und damit immun sind oder ein Impfstoff vorliegt. Die Hoffnung ist, dass damit die Krankenhaus-Kapazitäten für jeden Covid-19-Patienten ausreichen.
Eine mögliche Vorgehensweise: Die Maßnahmen könnten flexibel gelockert oder angezogen werden - entweder bis die meisten (44 bis 65 Millionen Deutsche) infiziert und damit immun sind oder ein Impfstoff vorliegt. Die Hoffnung ist, dass damit die Krankenhaus-Kapazitäten für jeden Covid-19-Patienten ausreichen. © Gui Athayde/Galileo
Würde man vereinzelte Maßnahmen umsetzen, zum Beispiel nur bereits Infizierte und Risikogruppen isolieren und Infektionsketten ermitteln, würde das die Kurve zwar abflachen, aber vermutlich noch immer die Kapazität des Gesundheitssystems überbelasten.
Würde man vereinzelte Maßnahmen umsetzen, zum Beispiel nur bereits Infizierte und Risikogruppen isolieren und Infektionsketten ermitteln, würde das die Kurve zwar abflachen, aber vermutlich noch immer die Kapazität des Gesundheitssystems überbelasten.© Gui Athayde/Galileo
In Deutschland gilt derzeit ein bundesweites Kontaktverbot. Diese Maßnahmen halten den Verlauf der Neuinfektionen theoretisch niedrig. Würden die Maßnahmen sofort aufgehoben, würde sich das Virus erneut exponentiell ausbreiten.
In Deutschland gilt derzeit ein bundesweites Kontaktverbot. Diese Maßnahmen halten den Verlauf der Neuinfektionen theoretisch niedrig. Würden die Maßnahmen sofort aufgehoben, würde sich das Virus erneut exponentiell ausbreiten.© Gui Athayde/Galileo
Angenommen, wir würden in Deutschland nichts gegen die weitere Ausbreitung von Covid-19 unternehmen. Dann wären bei dem aktuellen Fallzahlen-Anstieg die knapp über 28.000 Intensivbetten schnell voll - und das Gesundheitssystem überlastet.
Angenommen, wir würden in Deutschland nichts gegen die weitere Ausbreitung von Covid-19 unternehmen. Dann wären bei dem aktuellen Fallzahlen-Anstieg die knapp über 28.000 Intensivbetten schnell voll - und das Gesundheitssystem überlastet.© Gui Athayde/Galileo
Du kannst viel bewirken, wenn du deine sozialen Kontakte einschränkst!
Eine mögliche Vorgehensweise: Die Maßnahmen könnten flexibel gelockert oder angezogen werden - entweder bis die meisten (44 bis 65 Millionen Deutsche) infiziert und damit immun sind oder ein Impfstoff vorliegt. Die Hoffnung ist, dass damit die Krankenhaus-Kapazitäten für jeden Covid-19-Patienten ausreichen.
Würde man vereinzelte Maßnahmen umsetzen, zum Beispiel nur bereits Infizierte und Risikogruppen isolieren und Infektionsketten ermitteln, würde das die Kurve zwar abflachen, aber vermutlich noch immer die Kapazität des Gesundheitssystems überbelasten.
In Deutschland gilt derzeit ein bundesweites Kontaktverbot. Diese Maßnahmen halten den Verlauf der Neuinfektionen theoretisch niedrig. Würden die Maßnahmen sofort aufgehoben, würde sich das Virus erneut exponentiell ausbreiten.
Angenommen, wir würden in Deutschland nichts gegen die weitere Ausbreitung von Covid-19 unternehmen. Dann wären bei dem aktuellen Fallzahlen-Anstieg die knapp über 28.000 Intensivbetten schnell voll - und das Gesundheitssystem überlastet.

5️⃣ Aktuell verdoppeln sich die Corona-Fallzahlen etwa alle 5 bis 6 Tage.

3️⃣ Wir machen Fortschritte: Vor ein paar Tagen verdoppelten sich die Neuinfektionen noch in weniger als 3 Tagen.

🔟 Das Ziel: Die Verdopplung der Fallzahlen auf 10 oder mehr Tage zu strecken.

☑️ Dann könnten die einschränkenden Maßnahmen wohl schrittweise zurückgefahren werden - ohne eine neue exponentielle Corona-Ausbreitung zu riskieren.

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Italien zeigt: Es lohnt sich

Italien ist in Europa am schlimmsten betroffen. Es gibt über 100.000 bestätigte Fälle. Weil es zudem weniger Intensivbetten gibt als bei uns, ist die Lage dort prekär.

Seit 19 Tagen gilt dort eine Ausgangssperre, nun zeigen sich erste Effekte: Die Verdoppelungszeit der Infektionen hat sich mittlerweile auf über 10 Tage gestreckt.

Eigentlich sollte die Ausgangssperre am 3. April auslaufen, doch jetzt wurden die Maßnahmen bis nach Ostern verlängert.

In Italien gilt schon seit 19 Tagen eine Ausgangssperre. Die Italiener zeigen sich optimistisch, wie hier in Rom. Der italienische Hashtag: #andratuttobene (auf Deutsch: Alles wird gut).
In Italien gilt schon seit 19 Tagen eine Ausgangssperre. Die Italiener zeigen sich optimistisch, wie hier in Rom. Der italienische Hashtag: #andratuttobene (auf Deutsch: Alles wird gut).© picture alliance / Pressebildagentur ULMER

Hilfreiche Links zu Corona

Das Gesundheitsministerium beantwortet alle wichtigen Fragen zu Corona

Alle Infos zu Covid-19 vom Robert Koch-Institut

Tagesaktuelle Informationen zum Corona-Virus vom Gesundheitsministerium

Gesundheitsämter deutschlandweit nach Postleitzahl

Handlungsempfehlungen und Informationen zum Corona-Virus von der Charité

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