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Wieso schmerzt der Arm nach der Corona-Impfung - und was hilft dagegen?

  • Veröffentlicht: 18.08.2021
  • 14:50 Uhr
  • Galileo

Die Tage nach der Corona-Impfung kommt es bei vielen zu leichten bis mäßigen, ungefährlichen Impf-Reaktionen: am häufigsten sind Schmerzen an der Einstichstelle. Woher die kommen, was dagegen hilft, welche Nebenwirkungen noch normal sind - und warum sich die Impfung lohnt.

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Typische Impf-Reaktionen nach der Corona-Impfung

  • Nach einer Impfung - egal, ob gegen Corona, Grippe oder Hepatitis - können typische Impf-Reaktionen auftreten. Dazu zählen etwa Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit und lokale Reaktionen an der Einstichstelle wie Schmerzen und Rötungen.

  • Diese Impf-Reaktionen dauern Stunden bis wenige Tage an, sind "normal" und ungefährlich. Sie sind sogar ein gutes Zeichen: Sie zeigen, dass die Impfung wirkt. Das Immunsystem setzt sich mit den Impf-Erregern auseinander und baut einen Immun-Schutz auf (Antikörper und T-Zellen).

  • Allgemein treten Impf-Reaktionen bei jüngeren gesunden Menschen öfter und auch stärker auf. Der Grund: Ihr Immunsystem funktioniert meist besser und reagiert stark auf die Impfung.

  • Auch nach der Corona-Impfung berichten viele Menschen von typischen Impf-Reaktionen. Am häufigsten sind vorübergehende Schmerzen an der Einstichstelle - gefolgt von Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein, grippeähnlichen Symptomen, Muskel- und Gliederschmerzen, Schwindel und Schwellungen an der Injektionsstelle.

  • Die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna und die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson gehen übrigens mit sehr ähnlichen Impf-Reaktionen einher.

  • Manche Menschen haben nach der Corona-Impfung starke Beschwerden, andere nur milde oder auch gar keine. Dies ist sehr unterschiedlich und variiert bei der ersten und zweiten Impfung. Viele haben jedoch nach der zweiten BioNTech- oder Moderna-Impfung mehr Beschwerden als nach der ersten und nach der ersten AstraZeneca mehr als nach der zweiten.

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Wichtig zu wissen

👉 Ernsthafte Nebenwirkungen sogenannte Impf-Komplikationen sind bei den Corona-Impfstoffen sehr selten. Mehr dazu unten.

Darum tut der Arm nach der Corona-Impfung weh

Schmerzen an der Einstichstelle sind nach der Corona-Impfung die häufigste Impf-Reaktion. Teils ähnelt der Schmerz einem Muskelkater. Auch Druck-Empfindlichkeit, Spannungs-Gefühl, Rötungen und Schwellungen sind möglich. Die lokalen Reaktionen treten wenige Stunden nach der Impfung auf und können einige Tage anhalten.

Impf-Reaktionen sind wie oben beschrieben ein Zeichen dafür, dass das körpereigene Immunsystem (wie gewünscht) auf den Impfstoff reagiert. Schon direkt an der Einstichstelle beginnt der Aufbau des Immun-Schutzes, was dort oft lokale Reaktionen hervorruft: Die mRNA aus dem Impfstoff beziehungsweise die Vektor-Viren dringen an der Einstichstelle in ein paar wenige Muskelzellen und Immunzellen ein. Diese beginnen daraufhin Spike-Proteine zu produzieren, gegen die der Körper Antikörper bildet. Zudem formieren sich T-Killerzellen und T-Helferzellen. Wie die Corona-Impfstoffe genau funktionieren, erfährst du hier.

Menschen mit einem guten Immunsystem, also in der Regel gesunde Jüngere, reagieren meist schneller und stärker auf die Impfung und haben öfter einen typischen Impf-Arm. Aber es gibt unter ihnen auch welche ohne Beschwerden.

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Was hilft gegen Schmerzen im Arm nach dem Impfen?

💉 Tipp vorweg: Lass dich in den Arm Impfen, denn du weniger benutzt und lass ihn beim Impfen locker.

🏋 Meide körperliche Belastung und mache keinen Sport. Schone vor allem den betroffenen Arm.

🧊 Kühle die schmerzende Stelle am Impf-Arm mit Kühl-Pads, kalten Wasch-Lappen oder Quark-Wickeln.

💊 Bei starken Schmerzen kannst du auch entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen nehmen. Nur die ersten 6 bis 8 Stunden direkt nach der Impfung nimm die Mittel besser nur nach Absprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Eventuell schwächen Fieber- und Schmerzmittel nämlich den Impf-Schutz.

🧴 (Kühlende) Cremes und Salben aus der Apotheke können Schwellungen und Juckreiz lindern.

👩‍⚕️ Wenn die Schmerzen sehr stark sind oder länger andauern (mehr als ein paar Tage), solltest du noch mal einen Arzt aufsuchen.

Covid-Arm: Überempfindlichkeits-Reaktion der Haut

Nach der Impfung mit den mRNA-Impfstoffen von Moderna und BioNTech bekommen einige eine verzögerte Haut-Reaktion: den Covid-Arm: Die Haut um die Einstichstelle rötet sich gut abgrenzbar, schwillt an und wird warm, teils schmerzt oder/und juckt sie auch. Die Beschwerden treten etwa eine Woche nach der Impfung auf und dauern rund 4 bis 5 Tage an.

Expert:innen vermuten, dass es sich um eine Überempfindlichkeits-Reaktion der Haut im Zusammenhang mit dem Aufbau des körpereigenen Immunsystems handelt. Dies ist nicht gefährlich. Die Betroffenen können auch die zweite Corona-Impfung bekommen.

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Corona-Impfung schützt dich effektiv

😃 Die vollständige Corona-Impfung schützt extrem gut vor schweren Verläufen und Todes-Fällen. Infektionen unter Geimpften sind mit 0,02 Prozent sehr selten. Und selbst bei einer Infektion haben die Betroffenen in der Regel nur milde oder keine Symptome.

👍 52,8 Millionen Menschen in Deutschland hatten am 17. August zumindest schon eine Corona-Impf-Dosis erhalten, 48,1 Millionen waren vollständig geimpft.

Galileo vom 2020-05-13

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Ernsthafte Nebenwirkungen - wann du medizinische Hilfe suchen solltest

AstraZeneca und Johnson & Johnson

Nach der Impfung mit den Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson kam es vereinzelt zu venösen und/oder arteriellen Blut-Gerinnseln in Kombination mit einer erniedrigten Zahl an Blut-Plättchen und teils auch mit Blutungen.

Die Thrombosen traten oft an ungewöhnlichen Stellen auf - beispielsweise in den großen Hirn-Venen oder Eingeweide-Venen. Die meisten Fälle ereigneten sich innerhalb von 21 Tagen nach der Impfung.

Zuerst wurden hauptsächlich Fälle von Frauen unter 55 Jahren gemeldet. Nach den Meldungen an das Paul-Ehrich-Institut bis zum 30.06.21 sind hierzulande aber Frauen und Männer aller Altersgruppen betroffen.

Auf welche Symptome du achten musst: Wenn du wenige Tage nach der Impfung mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Bein-Schwellungen, Schmerzen im Bein, anhaltende Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, neurologische Symptome wie starke oder anhaltende Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen und Krampfanfälle oder punktförmige Haut-Blutungen bekommst, solltest du sofort ärztliche Hilfe suchen.

BioNTech und Moderna

Nach Impfungen mit den mRNA-Impfstoffen von BioNTech und Moderna kam es zu sehr seltenen Fällen von Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels). Betroffen waren überwiegend jüngere Männer innerhalb von 14 Tagen nach der zweiten Dosis.

Auf welche Symptome du achten musst: Falls du nach einer Impfung mit BioNTech und Moderna Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder spürbarem Herzklopfen bekommst, hole dir sofort medizinische Hilfe.

Die Corona-Impfstoffe im Vergleich

Hinweis: Eine Auffrischungsimpfung nach etwa 6 Monaten wird aktuell allen Menschen ab 18 Jahren mit einem mRNA-Impfstoff von der STIKO empfohlen.
Hinweis: Eine Auffrischungsimpfung nach etwa 6 Monaten wird aktuell allen Menschen ab 18 Jahren mit einem mRNA-Impfstoff von der STIKO empfohlen. © Robert Koch-Institut/Galileo
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