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Technokratie: Wenn Wissenschaftler an der Macht wären

  • Veröffentlicht: 26.10.2020
  • 18:00 Uhr
  • Galileo
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© imago images/Christian Ditsch

Die meisten Menschen in Deutschland kennen Christian Drosten. In der Corona-Pandemie wurde der Virologe von der Berliner Charité als wichtiger Regierungsberater bekannt. Was aber wäre, wenn Wissenschaftler selbst politische Entscheidungen treffen würden?

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Was ist eine Technokratie?

  • Während der Corona-Pandemie in Deutschland bekamen sie neben Politikern einen Platz in der Öffentlichkeit: Wissenschaftler wie Virologe Christian Drosten (oben im Bild).

  • Technokratie ist eine Regierungsform, in der Wissenschaftler und Sachverständige anstelle von Politikern Entscheidungen treffen. Dabei stehen wissenschaftliche Argumente im Fokus, nicht der demokratische Wille.

  • Im politischen Alltag haben Experten zwar Einfluss, die Entscheidungen treffen aber die gewählten und in der Öffentlichkeit stehenden Politiker.

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Regiert hier eine Technokratie?

🇪🇺 Kritiker werfen der Europäischen Union vor, einer Technokratie sehr nahe zu kommen. Zu sehr seien die Beschlüsse in Brüssel von Experten-Meinungen geprägt und damit zu weit vom Volkswillen entfernt.

🚨 Wenn eine Regierung zurücktreten muss, bilden immer wieder Experten die Übergangsregierung. Ein Beispiel dafür ist Mario Monti, der von 2011 bis 2013 in einer Finanzkrise als italienischer Ministerpräsident einer technokratischen Regierung vorstand.

Die Bedeutung von Technokratie für eine funktionierende Demokratie

  • Keine Ministerin und kein Minister kann in seinem Ressort ein absoluter Experte sein. Dafür sind die Aufgaben zu umfangreich. Die Lösung: Experten, die Ministerien beraten.

  • So können Regierungen Entscheidungen auf einer möglichst breiten Informationsbasis treffen.

  • Wissenschaftler können zudem ein Mittel gegen Populismus sein. Sie fußen ihre Aussagen auf Fakten und der Realität.

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So kritisch werden technokratische Einflüsse gesehen

  • Sachverständige, die ihren Rat Politikern zur Verfügung stellen, werden in der Regel zumindest indirekt mit öffentlichen Mitteln bezahlt, beispielsweise über Lehrstühle. Kritiker argumentieren, die Öffentlichkeit sollte daher besser über die Entscheidungen informiert werden.

  • Zu groß ist die Gefahr, dass Entscheidungen nur von einer Elite getroffen werden - und damit der Volkswille außen vor bleibt.

  • Auch Wissenschaftler haben Eigeninteressen. Es kann also sein, dass Entscheidungen nicht nur fachlich begründet sind, sondern ihnen auch dienlich sein können.

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