
Unesco-Welterbe in Deutschland: Das musst du sehen
Das Wichtigste zum Thema Unesco-Welterbe
Die Unesco (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Sitz in Paris. Derzeit zählt sie 193 Mitglieds-Staaten.
Der Begriff "Welterbe" bezeichnet Kultur- und Natur-Stätten von außergewöhnlichem Wert für die Menschheit. Deren Erfassung, Schutz und Erhalt durch die Mitglieder regelt die Welterbe-Konvention. Diese wurde am 16. November 1972 verabschiedet.
Die von der Unesco geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.154 Stätten in 167 Ländern.
In Deutschland befinden sich derzeit 51 Welterbe-Stätten. Darunter sind architektonische Meisterwerke, aber auch einzigartige Naturgebiete. In unserer Bildergalerie stellen wir dir sechs davon vor.
Gefahr! Einige Welterbe-Stätten sind bedroht - durch Natur-Katastrophen, den Klimawandel, bewaffnete Konflikte, Zersiedelung oder Overtourism. In solchen Fällen werden besondere Schutz-Maßnahmen gefordert.
Kultur und Kult: Sechs Unesco-Stätten in Deutschland, die eine Reise wert sind
Ein Meer als Welterbe
Das Wattenmeer der Nordsee, das sich auf einer Fläche von rund 11.500 Quadratkilometern erstreckt, ist weltweit das größte. Im Spiel der Gezeiten wird das Watt zweimal am Tag während des Hochwassers überflutet und fällt jeweils danach bei Niedrigwasser wieder trocken.
Aber die Landschaft, die Deutschland, Dänemark und die Niederlande verbindet, hat noch mehr zu bieten: Über 10.000 Tier- und Pflanzen-Arten, pro Jahr zehn bis 12 Millionen Zugvögel, dazu Sand- und Schlickwatt, Muschelbänke, Seegras- und Salzwiesen, Strände und Dünen. Wegen seiner Bio-Diversität und seines "außergewöhnlichen universellen Wertes" wurde das Wattenmeer 2009 von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt.
Dazu gehören seit 2019 auch die Französischen Südgebiete und -meere, die die Inseln des südlichen Indischen Ozeans umfassen. Sie sind eine der letzten Wildnis-Regionen unseres Planeten. Mit einer Fläche von etwa 670.000 Quadratkilometern handelt es sich um die bislang größte Welterbe-Stätte.

Barfuß den Meeresboden besuchen: Eine geführte Watt-Wanderung ist das Highlight des Nordsee-Urlaubs.
© Getty Images
Unesco-Geoparks: Zeitreisen in die Erd-Geschichte
Unesco-Geoparks sind Regionen mit wertvollem geologischen Erbe. In diesen Gebieten finden sich bedeutende Fossil-Fundstellen, Höhlen, Vulkane, Fels-Formationen oder Bergwerke.
Durch Führungen beispielsweise wird Besucher:innen die Geschichte der Landschaft nähergebracht. Man wandelt auf den Spuren der Vergangenheit - und kann so die Entstehung der Erde und die Bedingungen des Lebens besser verstehen.
Weltweit gibt es 169 Unesco-Geoparks in 44 Staaten. Sieben davon befinden sich in Deutschland, darunter die Geoparks Vulkaneifel und Schwäbische Alb.

In der Eifel brodelt es noch immer: Vulkanische Aktivitäten haben Spuren in der Landschaft hinterlassen - der Laacher See entstand durch einen Vulkan-Ausbruch.
© Getty Images
Immaterielles Kulturerbe der Unesco: Die 5 wichtigsten Facts
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Als Immaterielles Kulturerbe bezeichnet man kulturelle Ausdrucksformen und Traditionen.
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Sie werden von menschlichem Können und Wissen getragen - von Generation zu Generation weitervermittelt, verändert oder neu geschaffen.
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Darunter fallen unter anderem Tanz, Musik, Bräuche, Feste und Handwerks-Künste.
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Yoga aus Indien, die kubanische Rumba oder der Pinisi-Bootsbau in Indonesien: Über 500 Formen des immateriellen Kulturerbes stehen auf der internationalen Unesco-Liste.
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Im deutschen Verzeichnis sind über 100 Formen dokumentiert, beispielsweise das Chor-Singen, die Oberammergauer Passionsspiele, der Streuobst-Anbau, das Skat-Spiel und das Buchbinder-Handwerk.